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10 Jahre Seniorpartnerprojekt

Eine Idee an den Realschulen in Unterfranken, die sich zur Institution entwickelt hat: Pensionierte Lehrkräfte und Schulleitungen begleiten Studierende bei ihren Schulpraktika.

Wenn man Lehrkraft werden will, sollte man wissen, wie Schule läuft, wie Schüler „ticken“. Das lässt sich nur bedingt an den Universitäten lernen. Deshalb beinhaltet die 1. Phase der Lehrerausbildung mehrere Schulpraktika. Die bayerischen Realschulen geben regelmäßig dem Nachwuchs die Chance, sich im künftigen Beruf auszuprobieren – und beide Seiten machen damit immer wieder gute Erfahrungen.

In Unterfranken gibt es eine Besonderheit:
Eine Gruppe pensionierter Pädagogen begleitet die Studierenden während ihrer Praktika an den Schulen.

Besonders beim pädagogisch-didaktischen Schulpraktikum sollen die Studierenden möglichst viele Tätigkeitsfelder von Lehrerinnen und Lehrern, den Lehreralltag und das Schulleben in einer großen Bandbreite kennen lernen. Zudem können sie sich selbst in der Lehrerrolle erleben und ihre persönliche Eignung für diesen Beruf überprüfen.

Unterstützt werden die Praktikantinnen und Praktikanten in Unterfranken gleich doppelt: Zum einen durch eine Betreuungslehrkraft der Schule, zum anderen durch den Seniorpartner.

Dieser verfügt über einen großen Erfahrungsschatz - ein ganzes Berufsleben in der Schule. Der ideale Unterstützer also, um den Berufsanfängern bei ihren zahlreichen Anliegen, Fragen und Wünschen zu geben. Des Weiteren bringt der Seniorpartner zwei weitere wichtige Boni mit: Die notwendige Gelassenheit und Zeit, die es bedarf, um junge Nachwuchskräfte von der eigenen Erfahrung profitieren lassen zu können.

Im Praktikum rücken neue fachwissenschaftliche, fachdidaktische oder pädagogische Fragestellungen ins Blickfeld und können kontrovers mit den sachverständigen, routinierten Lehrkräften debattiert werden und zudem eröffnen sich den Lernenden vielleicht neue Perspektiven für das weitere Studium.

Im Praktikum können die Studierenden ohne Ängste Fehler machen, die dann sinnvoll verbessert werden. Sie können sich ausprobieren und individuelle Probleme mit dem zukünftigen Beruf ansprechen. Eine Aufgabe der begleitenden Seniorpartner besteht sicher auch darin, den Rollenwechsel - vom Schüler bzw. Studenten zum Lehrer - zu unterstützen, bewusst zu machen, gegebenenfalls einzufordern. Der Rollenwechsel bedeutet auch eine Umorientierung weg vom ausschließlichen Vermittler von fachlichem Wissen hin zum Erzieher und Pädagogen.

Die Studierenden können mit den Seniorpartnern u. a. ihr Auftreten vor der Klasse reflektieren und Hilfen zum Classroom Management erhalten. Die Studierenden haben die Möglichkeit, mit den Seniorpartnern Rechtsfragen zu erörtern oder eine sinnvolle Kommunikation mit Eltern durchzuspielen oder deren Einfluss auf die Schule kritisch zu beleuchten. Kein Praktikant muss Beurteilungen fürchten.

Die Seniorpartner beraten, unterstützen, leiten an, fördern, geben Auskunft über die Schule und über das Schulsystem.

Zweimal im Jahr treffen sich die Seniorpartner zu einer Sitzung mit Frau Neumeier, der Leiterin des Praktikumsamts, in der MB-Dienststelle. Dort reflektieren sie den zurückliegenden Praktikumszeitraum, besprechen die aufgetretenen Herausforderungen, schlagen Weiterentwicklungen der Betreuung vor, erfahren Neuerungen und planen die Begleitung der Praktikanten im kommenden Schulhalbjahr.

Sehr eng ist hier auch die Zusammenarbeit mit dem Vertreter der Schulpädagogik. Die Ausgestaltung der Begleitveranstaltung, u. a. die Erstellung und Erprobung der Beobachtungsbögen im Praktikum, werden durch die Seniorpartner unterstützt.

An alle Seniorpartnerinnen und Seniorpartner ergeht ein herzliches Dankeschön für ihre kompetente, ehrenamtliche Unterstützung bei der Ausbildung der zukünftigen Lehrergeneration. Zusätzliche Seniorpartner sind jederzeit willkommen. Bei Interesse können Sie gerne an Frau Neumeier (0931 45345 bzw. neumeier(at)mbrs-ufr.de) wenden.





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