Die MINT21-Initiative ist ein wesentlicher Baustein der vom Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus getragenen Initiative „Realschule 21“. Sie dient der Schärfung des besonderen Profils bayerischer Realschulen und trägt zu einer zukunftsfähigen Positionierung dieser Schulart bei. Das Vorhaben wird in Kooperation mit bayme vbm – Die bayerischen Metall- und Elektro-Arbeitgeber, der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. (vbw) und dem Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft e. V. (bbw) durchgeführt.
Die Initiative MINT21 setzt auf die Gestaltungskraft und Kreativität der Realschulen vor Ort und möchte regionale Strukturen stärken und etablieren. In acht Netzwerken entwickeln und erproben Modellschulen Maßnahmen zur Förderung des Nachwuchses in den MINT-Fächern (Mathematik, Informationstechnologie, Naturwissenschaften, Technik). MINT21-Koordinatorinnen und -Koordinatoren unterstützen die Schulen in ihrem Engagement, die eigenen MINT-Kompetenzen aufzubauen oder bisherige MINT-Erfahrungen zu optimieren.
Neben einer qualitativen Verbesserung des Unterrichts wird mit der MINT21-Initiative eine Steigerung der Schüleranzahl im mathematisch-naturwissenschaftlich-technischen Wahlpflichtbereich angestrebt. Schülerinnen und Schüler, die spielerisch und praxisnah ihre MINT-Kompetenzen entdecken und entwickeln, entscheiden sich bewusster für einen Berufsweg oder ein Studium in dieser Richtung. Mittelfristig kann so dem zunehmenden Fachkräftemangel im technischen und naturwissenschaftlichen Bereich entgegengewirkt werden.
Zu Projektbeginn im Jahr 2010 umfasste das MINT21-Netzwerk 32 Realschulen, mittlerweile sind 78 Schulen als MINT21-Netzwerkschulen zertifiziert. Zu den Meilensteinen auf diesem Weg gehörten die Publikation eines MINT-Maßnahmenkatalogs sowie einer umfangreichen Broschüre mit zahlreichen Best-Practice-Beispielen aus der MINT-Unterrichts- und Projektpraxis, darüber hinaus die Erfassung und Katalogisierung der an den Netzwerkschulen durchgeführten MINT-Fördermaßnahmen in einer öffentlich zugänglichen Datenbank. Seit 2011 wird jährlich ein MINT21-Preis für besonders gelungene Projekte an MINT21-Netzwerkschulen vergeben und seit 2017 ein Sonderpreis für ein herausragendes Projekt, eine herausragende MINT-Maßnahme oder für ein MINT-Gesamtkonzept.
Prämisse der MINT21-Initiative bleibt weiterhin, die Qualität der MINT-Maßnahmen nachhaltig zu sichern und den weiteren Transfer von MINT-Expertenwissen zu gewährleisten. Schwerpunktmäßig rücken in den nächsten Jahren die Themen Mädchenförderung, Kontakte zu außerschulischen Partnern und Kooperationen mit der Wirtschaft, Robotik sowie Erstellung von Handreichungen für Lehrkräfte in den Fokus.
Ab dem Schuljahr 2018 wurde die Initiative verlängert und gemäß ihrer neuen Schwerpunktsetzung in MINT21DIGITAL umbenannt. Die Förderung der digitalen Kompetenz in den MINT21-Realschulen soll in drei Bereichen erfolgen:
Eine weitere Verlängerung ist angedacht.
Zu Projektbeginn führten die MINT21-Netzwerkschulen ihre Maßnahmen zur Implementierung von MINT-Themen in Eigenregie durch. In einer weiteren Etappe wurden die Projekte hinsichtlich ihrer Zielerreichung evaluiert und von den Schulen vor dem Hintergrund spezifischer Schulbedürfnisse und ihres potentiellen Modellcharakters adaptiert. Es hat sich gezeigt, dass sich MINT-Projekte zu bestimmten Formaten kategorisieren lassen. Dies sind im Einzelnen:
Seit 2011 wird jährlich ein MINT21-Preis für besonders gelungene Maßnahmen an Netzwerkschulen verliehen. Ausgezeichnet werden im Rahmen einer öffentlichkeitswirksamen Veranstaltung acht Projekte – je eines aus jedem bayerischen Schulaufsichtsbezirk. Sie illustrieren beispielhaft, wie bei jungen Menschen das Interesse an MINT geweckt und gefördert werden kann, eine Entwicklung, die auch an erhöhten Übertrittzahlen in die Wahlpflichtgruppe I ablesbar ist. Der MINT21-Preis bringt die Wertschätzung und Anerkennung für den Ideenreichtum und die Gestaltungskraft der Realschulen zum Ausdruck. Die Auszeichnung dient gleichermaßen als Anregung für die Weiterentwicklung der MINT21-Initiative.
Projektleitung:
Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft e. V.
Dr. Andreas Hochholzer
Andreas.Hochholzer@stmuk.bayern.de
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