Was mache ich nach der Realschule?
Ausbildung oder weiterführende Schule?
Vor diesen Fragen steht jede und jeder am Ende der Schullaufbahn. Die folgenden Seiten sollen euch bei eurer Entscheidung helfen, den besten Weg zu finden.
Die Realschule bereitet euch auf das spätere Berufsleben vor. SCHULEWIRTSCHAFT bietet hier eine gute Möglichkeit, sich über Angebote in der eigenen Region zu informieren.
In Bayern existiert sogar ein eigener Teil dieses Netzwerkes, welches euch verschiedenste Möglichkeiten und Angebote bietet. Das Selbstverständnis des deutschlandweiten Netzwerkes SCHULEWIRTSCHAFT ist "echt, ehrenamtlich, unabhängig und parteipolitisch neutral".
Neben der Berufsorientierung stehen die Bereiche "ökonomische Bildung" und "MINT-Bildung" im Zentrum dieses Anbieters.
Wenn ihr neugierig geworden seid, schaut euch gerne einmal auf der Startseite um.
Im Veranstaltungskalender finden sich tagesaktuelle Infos über Veranstaltungen uvm. Du kannst hier auch gezielt nach Angeboten in deiner Region suchen.
Die verschiedenen Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner der 94 Netzwerke sind nach Regierungsbezirken eingeteilt.
Leider werden auch in der heutigen Zeit manche Berufsfelder immer noch einem bestimmten Geschlecht zugeschrieben. Der Girls´- und Boys´ Day versucht diesem Denken entgegenzuwirken.
Zunächst muss man hier zwischen dem offiziellen Girls´ Day und Boys´ Day unterscheiden, die jährlich stattfinden und an dem Mädchen und Jungs in Betriebe, Hochschulen, usw. gehen, um dort in die verschiedensten Berufe zu schnuppern. Mädchen zum Beispiel werden Einblicke in viele technische Jobs gewährt und Jungs lernen vor allem soziale Arbeitsmöglichkeiten kennen.
Unter diesem Link findet ihr die wichtigsten Unterlagen für die Teilnahme am Girls´ und Boys´ Day.
Zusätzlich dazu organisieren viele Realschulen eigene schulinterne Girls´- und Boys´ Days, um euch zum Beispiel für den technischen oder auch den sozialen Zweig zu begeistern.
Ihr solltet solche Angebote im Laufe eurer Schulkarriere unbedingt wahrnehmen, da sie euch vielleicht dabei helfen, euren späteren Traumjob zu finden.
Im Laufe der 9. Jahrgangsstufe steht für dich eventuell die Entscheidung für einen Beruf an. Spätestens bis zum Ende der 9. Klasse solltest du dir deshalb über deine Berufswünsche klar geworden sein. Und das Wichtigste gleich vorweg: Die Zeugnisse der 9. Klasse sind deine ersten Bewerbungszeugnisse!
Folgende Tipps können dir bei der Berufsorientierung weiterhelfen:
Auf der Suche nach deinem Wunschberuf gibt es nichts Besseres, als ein Praktikum oder am besten gleich mehrere zu machen. Ein passender Zeitraum ist Ende der 8. bis Ende der 9. Klasse. Sollte deine Schule keine Praktikumswoche anbieten, bleiben dir noch die Ferien. Versuche nach Möglichkeit viele verschiedene Berufe kennenzulernen.
Vor dem Praktikum: informieren und orientieren!
Während des Praktikums: engagieren und Erfahrungen sammeln!
Nach dem Praktikum: überprüfen und auswerten!
Einsteigen ins Berufsleben oder noch ein paar Jahre Schule gefällig?
Vielleicht hast du während der letzten Jahre Lust darauf bekommen, an einer Schule weiter zu lernen, um an einer Hochschule für angewandte Wissenschaften oder Universität zu studieren.
Das ist weniger ungewöhnlich als du wahrscheinlich denkst: ca. 50% der Studierenden sind nicht den klassischen Weg über das Gymnasium zur Uni gegangen.
Vielmehr gibt es mehrere Wege, das Ziel "Studium" zu erreichen:
Der Weg an die Fachoberschule:
Die Fachoberschule (FOS) wird zusammen mit der Berufsoberschule (BOS) seit dem Schuljahr 2008/2009 unter dem Dach der Beruflichen Oberschule Bayern (BOB) zusammengefasst. Ist der Schnitt im Abschlusszeugnis der Realschule in Mathematik, Deutsch und Englisch nicht schlechter als 3,5, kannst du auf die FOS gehen, wobei eine Note auch schlechter als 4 sein darf. Der Anmeldetermin ist Anfang März, wobei zunächst das Zwischenzeugnis der 10. Klasse vorgelegt werden muss. Das Abschlusszeugnis mit einem entsprechenden Ergebnis muss für eine endgültige Anmeldung unmittelbar nach Erhalt vorgelegt werden.
Eine Aufnahmeprüfung für Bewerber, die den Notenschnitt nicht erreicht haben, wird nicht durchgeführt. Die Probezeit an der FOS dauert bis zum Zwischenzeugnis. Ist die Probezeit nicht bestanden, muss die Schülerin oder der Schüler die FOS verlassen.
Auch an der FOS werden verschiedene Ausbildungsrichtungen angeboten: Technik - Wirtschaft und Verwaltung - Sozialwesen - Gestaltung sowie Agrarwirtschaft, Bio- und Umwelttechnologie. Zunächst als Schulversuch werden zwei weitere Ausbildungsrichtungen angeboten, nämlich Gesundheit und Internationale Wirtschaft.
Für die Aufnahme in die Ausbildungsrichtung Gestaltung müssen die bildnerisch-praktischen Fähigkeiten in einer speziellen Aufnahmeprüfung nachgewiesen werden.
Die Fachoberschule vermittelt eine allgemeine, fachtheoretische und fachpraktische Bildung in den Jahrgangsstufen 11 und 12. Die fachpraktische Ausbildung (fpA) umfasst die Hälfte der Unterrichtszeit in der Jahrgangsstufe 11. Ziel ist die Fachhochschulreife, die zum Studium an einer Hochschule für angewandte Wissenschaften berechtigt.
Überdurchschnittlich qualifizierte Absolventinnen und Absolventen der Fachabiturprüfung (Notendurchschnitt mind. 3,0) haben die Möglichkeit, in einem 13. Schuljahr die fachgebundene Hochschulreife, bzw. bei Nachweis der notwendigen Kenntnisse in einer zweiten Fremdsprache, die allgemeine Hochschulreife zu erlangen. Letztere berechtigt zum Studium an Universitäten und Technischen Hochschulen.
Der Weg an das Gymnasium:
Die Regelungen hierfür findest du in der GSO (Gymnasialschulordnung) §7:
(1) 1 Bei Schülerinnen und Schülern mit dem Abschlusszeugnis der Realschule (...) entfällt die Aufnahmeprüfung bei Eintritt in die Jahrgangsstufe 11, falls im Abschlusszeugnis in den Vorrückungsfächern ein Notendurchschnitt von 1,5 oder besser erreicht wurde.
2 Bei einem Notendurchschnitt von 2,5 oder besser beschränkt sich die Aufnahmeprüfung bei Eintritt in die Jahrgangsstufe 11 auf die Kernfächer der jeweiligen Ausbildungsrichtung mit Ausnahme der zweiten Fremdsprache; sie entfällt bei Eintritt in die Jahrgangsstufe 10.
3 Die Probezeit entfällt jeweils.
4 Die Nachholfrist für die zweite Fremdsprache beträgt in der Regel nicht mehr als ein Jahr.
5 Die zweite Fremdsprache kann durch eine neu einsetzende spät beginnende Fremdsprache ersetzt werden, wenn diese Fremdsprache in den Jahrgangsstufen 11 bis 13 mit insgesamt zwölf Wochenstunden belegt wird.
(2) 1 Das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus (Staatsministerium) kann für geeignete Absolventinnen und Absolventen der Realschule (...) Einführungsklassen einrichten.
2 Der erfolgreiche Besuch einer Einführungsklasse berechtigt zum Eintritt in die Jahrgangsstufe 12 des Gymnasiums. (Die Stundentafel findest du unter diesem Link)
(...)
4 Voraussetzung für die Aufnahme in eine Einführungsklasse ist ein Durchschnitt aus den Noten in den Fächern Deutsch, Englisch und Mathematik von 2,00 oder besser im Abschlusszeugnis oder ein pädagogisches Gutachten der in der Jahrgangsstufe 10 besuchten Schule, in dem die Eignung für den Bildungsweg des Gymnasiums uneingeschränkt bestätigt wird.
Profilklasse (Sonderform): Einige Gymnasien (Internate) in Bayern, z.B. Wiesentheid und Ising, bieten spezielle 10. Klassen, so genannte "Profilklassen" an, in die nur Realschulabsolventinnen und -absolventen aufgenommen werden. Die Aufnahmebedingungen sind die gleichen wie für die Einführungsklassen. Lediglich das pädagogische Gutachten ist für diese Klassen nicht erforderlich. Nähere Informationen erhältst du auf der jeweiligen Homepage dieser Schulen.
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