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Realschule Weißenhorn - Weltfriedenstag am 21.09.2016

2.500 Schülerinnen und Schüler bilden in Weißenhorn eine Friedens-Menschenkette.

Bis dahin war es jedoch ein weiter Weg, zumindest für diejenigen, die diese einmalige, beeindruckende Veranstaltung organisiert haben.

„Stell´ dir vor, es ist Krieg - und keiner geht hin!“

An diesen Sponti-Spruch aus den 1980er Jahren haben sich wohl einige der älteren Lehrkräfte erinnert gefühlt, als sie den 1. Weltfriedenstag in Weißenhorn planten. Im Frühjahr 2016 hieß es nämlich:

„Stell´ dir vor, es ist Runder Tisch – und alle kommen!“

Erstmals arbeiteten nämlich Lehrkräfte aller Weißenhorner Schulen bei regelmäßigen Treffen zusammen, um diese gemeinsame Veranstaltung so kurz nach Schuljahresbeginn hinzubekommen. Dabei war es jeder Schule selbst überlassen, wie sie ihre Schüler und Schülerinnen für diese Thematik sensibilisieren wollten, z.B. an Aktionstagen, in Projekten, mit T-Shirt-Bedrucken, Plakatgestaltung o.ä. – alles am Ende des vergangenen Schuljahres.

Angesichts der weltweiten Bedrohungen des Friedens und seiner Gefährdung durch rassistische und fremdenfeindliche Strömungen auch bei uns wollten die Schulen ein ausdrückliches Zeichen für Toleranz, Frieden und Gewaltlosigkeit setzen. Das ist ihnen in eindrucksvoller Weise am Mittwoch, dem 21. September gelungen, der weltweit seit 1981 von den Vereinten Nationen als „Weltfriedenstag“ begangen wird.

In der Städtischen Realschule Weißenhorn wurden die unteren Jahrgangsstufen gleich im Anfangsgottesdienst auf das Thema „Frieden“ eingestimmt. Nach der Pause fand für alle Klassen eine von zwei Jugendlichen aus der 10. Klasse moderierte PowerPoint-Präsentation in der Fuggerhalle statt. Sie erläuterten dabei unsere besondere Verantwortung als „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“, was mit Videoeinspielungen zum Thema Mobbing untermalt wurde. Ein friedliches Miteinander in der Schule - und auch sonst - ist nur möglich, wenn wir uns alle mit dem nötigen Respekt behandeln.

Anschließend machten sich die Klassen mit ihren Lehrkräften zu den ihnen zugeteilten Aufstellungsorten auf den Weg, um eine Friedens-Menschenkette im Stadtpark und auf einem Teil des Gehwegs in der Bahnhofsstraße zu bilden. Die anderen Schulen hatten andere Aufstellungsorte zugewiesen bekommen, und so konnte die Weißenhorner Altstadt von ca. 2.500 Schülerinnen und Schülern „umarmt“ werden, als um 11 Uhr die Kirchenglocken minutenlang läuteten! Wichtiger noch: Die Kinder und Jugendlichen zeigten damit Hand in Hand: „Wir stehen auf für Frieden und Gewaltlosigkeit, gegen Rassismus und Krieg“.

Das Verstummen der Kirchenglocken war das Signal, die Kette aufzulösen und in Richtung Kirchplatz zu gehen. Dort fand ein buntes Rahmenprogramm statt, bei dem Bürgermeister Dr. Fendt ein Grußwort sprach, Kinder der verschiedenen Schulen eine Friedenserklärung verlasen und Luftballons mit Friedenswünschen von allen Weißenhorner Schulklassen in den strahlend blauen Himmel steigen ließen. Auch das Wetter spielte an diesem Tag zum Glück super mit! Musikbeiträge der Realschulband und der Bigband des Gymnasiums verliehen dem ernsten Anliegen der Veranstaltung eine fröhlich-beschwingte Note, so dass rhythmisch mitgeklatscht wurde. Erst recht, als „We shall overcome“ angestimmt und von 2.500 Kehlen mitgesungen wurde!

Dieser gelungene Weltfriedenstag in Weißenhorn war Unterricht vom Feinsten: Nach der langen Vorbereitungsphase konnte jedes Kind und jeder Jugendliche erleben, welche Kraft darin liegt, gemeinsam für etwas so Wichtiges wie Frieden einzustehen: im Schulalltag, aber auch im Miteinander der Generationen, Kulturen, Geschlechter und Religionen!

So lässt sich obiger Sponti-Spruch abermals ummünzen:

„Stell´ dir vor, es ist Weltfriedenstag – und alle machen mit!“





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