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Einblick in den Sabbat faszinierte

Die Schüler der Wallburg-Realschule Eltmann befassten sich intensiv mit dem Ruhetag in der Woche und hatten dazu Besuch aus Jerusalem. Die Projektwoche in Bildern mit vielen Dokumenten stieß bei den Schülern auf großes Interesse.

"Schabbat - ein Tag wie kein anderer - der Ruhetag in der Woche!" Unter diesem Vorzeichen stand eine Projektwoche an der Wallburg-Realschule Eltmann, die sich religions- und konfessionsübergreifend mit der Bedeutung des Ruhetags in der Woche beschäftigte. Der Schwerpunkt lag auf dem christlichen Sonntag, aber auch dem jüdischen Sabbat, wobei mit Lea Fleischmann und Arie Rosen zwei Israelis angereist waren, die interessante Einblick in das Judentum gaben und von der Atmosphäre und dem jüdischen Alltag in Jerusalem berichteten.

Direktorin Manuela Küfner bestätigte zum Abschluss der Projektwoche, dass sich die Schüler sehr intensiv mit dem "Sabbat oder Ruhetag der Woche" beschäftigt hätten. Die Idee dazu habe Lea Fleischmann gehabt, die in diesen Tagen quasi Teil dieser Schulfamilie geworden sei und sich sehr wohl gefühlt habe. "Als Schule mit Courage ist es immer wieder toll, wenn man auch einmal über den Tellerrand hinausschaut und Einblicke in andere Kulturen bekommt." Auch der Ministerialbeauftragte habe sich bei seinem Besuch davon überzeugen können, wie fleißig an diesem Projekt gearbeitet wurde. So hätten die Chorklassen extra Lieder aus Israel einstudiert, die sie dann auch vortrugen.

Für den Vortrag zum "jüdischen Sabbat" war eigens Arie Rosen aus Jerusalem angereist, der mit 15 Jahren von Deutschland nach Israel ausgewandert ist und an der Entwicklung des Schulprojekts "Schabbat-Sonntag-Ruhetag" maßgeblich beteiligt war. Dabei war seine Mutter Lea Fleischmann, ein Kind jüdischer Eltern, die den Holocaust überlebt haben. Sie war 1979 nach Israel eingewandert und erregte durch ihr Buch "Dies ist nicht mein Land" großes Aufsehen; sie stand damit längere Zeit auf der "Spiegel"-Bestsellerliste ganz oben.

Konzentriert hörten die Schüler dem in Jerusalem lebenden Arie Rosen zu, der zugab, dass er vor 30 Jahren mit der Religion noch nichts am Hut hatte und erst mit 18 Jahren beim Militär über einen religiösen Soldaten dahin Zugang gefunden habe. Nach dem Militärdienst sei er in das fromme Viertel Kirjat Mosche gezogen und habe in einer religiösen Schule angefangen, die Thorarolle zu studieren. Die Thora bezeichnete er dabei als Gesetzeswerk mit 613 Geboten. Der Talmud sei die Auseinandersetzung der Rabbiner mit den Gesetzen der Thora. Ohne den Talmud könne man nämlich die Gesetze nicht verstehen.

"Schabbat" bedeute "sitzen, stehenbleiben und innehalten". Dabei erinnerte er an das Sabbatgebot, den Ruhetag ohne jegliche Arbeit. Die Schüler staunten, als er ihnen mitteilte, dass an diesem Tag in Jerusalem Straßen für den Verkehr abgeriegelt werden und fromme Juden auch auf ihr Auto verzichten. Es nicht einmal erlaubt, den Strom oder das Licht einzuschalten oder das Handy zu benutzen. "Ohne Mobiltelefon können wir aber ungestört feiern, wie man es seit Jahrhunderten getan hat", versuchte er den Sinn zu erklären.

Natürlich gehöre auch der Besuch der Synagoge dazu, und selbstverständlich kleide man sich an diesem Tag schön. Es gebe zu Hause ein festliches Mahl und als besondere Speise am Freitag das "Challah-Brot".
Arie Rosen fragte die Schüler, wie sich bei ihnen der Sonntag von den übrigen Tagen unterscheide. Beim Essen eines Sonntagsbratens zeigten noch verhältnismäßig viele die Hand, während es beim Gottesdienstbesuch nur noch wenige waren.

"Challah-Brot" gebacken

Die Woche über hatten die Schüler in verschiedenen Gruppen sich schon mit jüdischen Bräuchen befasst, aber auch mit Aktivitäten im eigenen Land in früheren Zeiten. Dazu suchten Schüler das Seniorenheim auf, um Informationen aus früheren Zeiten zu bekommen. Auch Interviews oder Videoclips wurden gefertigt mit verschiedenen Altersgruppen und der Frage, was ihnen der Sonntag heute noch bedeute. Dies alles hielten die Projektgruppen in Dokumentationen fest. Sogar "Challah-Brot" wurde nach entsprechenden Rezepten gebacken, das man zum Abschluss dann verzehren durfte.

Die Schüler waren beeindruckt, und das brachten sie auch deutlich zum Ausdruck wie Alissa aus der achten Klasse: "Es war sehr interessant zu hören, wie es auf der Welt anderswo ist und wie deren Religion ist."

Einhellige Meinung war: "Es war sehr schön, weil man die Kultur eines anderen Landes kennenlernte und auch das Essen aus dieser Kultur noch probieren konnte". Die Aussagen gipfelten in der Beurteilung von Amy: "Ich finde, für so etwas ist auf jeden Fall Wiederholungsbedarf gegeben", erklärte er.






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