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Auszeichnung als Fairtrade- und KOMPASS-Schule

Die Staatliche Realschule Höchberg gehört nun zum Kreis der Fairtrade- und KOMPASS-Schulen. Schulleiter Marcus Ramsteiner begrüßte im Rahmen einer Auszeichnungsfeier neben den Schülerinnen und Schülern des Fairtrade-Schulteams und zahlreichen Lehrkräften auch weitere Vertreter aus Schule, Politik und Wirtschaft. So zählten zu den Ehrengästen die stellvertretende Landrätin des Landkreises Würzburg Frau Heußner, der Bürgermeister der Marktgemeinde Höchberg, Herr Knahn, sowie der Ministerialbeauftragte für die Realschulen in Unterfranken, Karlheinz Lamprecht. Weiterhin freute sich Herr Ramsteiner, neben den Mitgliedern des Elternbeirats, des Fördervereins sowie des Vereins „WE-FOR-FUTURE“ auch Vertreter der Sparkasse Mainfranken sowie der Raiffeisenbank Höchberg, die sich der Schule schon lange verbunden fühlen, willkommen zu heißen.

„Wir sind mehr, wir sind fair“

„Ich möchte zur Schule gehen, um später einmal ein besseres Leben als das meiner Eltern führen zu können.“ Dieser Satz stammt von Neetu, einem achtjährigen indischen Mädchen, das wie über 400 Millionen Kinder in Indien arbeiten muss, um die Familie zu unterstützen. Um Neetu und anderen Mädchen und Jungen in ähnlichen Lebenssituationen helfen zu können, hat sich die Leopold-Sonnemann-Realschule vor über einem Jahr dazu entschlossen, Fairtrade-Schule zu werden, denn die Fairtrade-Kampagne nimmt gerade Kinder wie Neetu in den Blick. Sie verbietet ausbeuterische Kinderarbeit, setzt sich für bessere Arbeitsbedingungen ein und schafft aufgrund stabiler Preise und langfristiger Handelsbeziehungen eine gesicherte Existenz für die Kleinbauern.

„Mögen Sie lieber Bananen oder Äpfel?“, „Was glauben Sie, wie viel Kaffee trinkt jeder Deutsche im Durchschnitt pro Jahr?“ Mit diesen Fragen an das Publikum gerichtet informierten die Neuntklässler Salome Marx und Clemens Witte über die schlechten Arbeitsbedingungen der Kleinbauern auf den Bananen- und Kaffeeplantagen. Die Religionslehrerinnen Frau Bey-Neuß und Frau Vorderobermeier machten daraufhin ebenfalls deutlich, wie wichtig der faire Handel auch bei Kleidung und Tee ist. So ist es nicht hinnehmbar, dass sich beispielsweise die vielen TeepflückerInnen aus Kostengründen nur zu besonderen Feiertagen eine Tasse Tee leisten können. Diese und noch viele weitere Themen des Fairtrade-Gedanken wurden insbesondere im Religionsunterricht besprochen, diskutiert und vertieft.

Dass Helfen aber auch schmecken kann, machten im Anschluss daran Frau Maninger und Herr Herrmann deutlich, die ein besonderes Wahlfach der Schule vorstellten: Leos Schokoladenfabrik. Jede Woche verwandeln über 20 Schülerinnen und Schüler die Schulküche in eine kleine Schokoladenmanufaktur und stellen an einem Nachmittag bis zu 80 kleine Tafeln her, die selbstverständlich aus fair gehandelter Schokolade bestehen. Dass die Schülerschokolade sogar Familien und Schülern auf den Philippinen helfen konnte, ist dem Verein „WE-FOR-FUTURE“ aus Markbreit zu verdanken. Dieser unterstützt Projekte gegen Armut und soziale Ungerechtigkeit und fördert gleichzeitig den Natur- und Umweltschutz mit Hilfe zahlreicher Projekte. Aus dem Erlös der 300 Schokoladentafeln, die in fünf verschiedenen Sorten in der Vorweihnachtszeit verkauft wurden, konnte der gemeinnützige Verein schließlich über 400 philippinische Familien mit Lebensmitteln sowie Schülerinnen und Schüler während des Lockdowns mit Lernmaterialien unterstützen.

Aufgrund dieses vielseitigen Engagements der Schulfamilie war es der stellvertretenden Landrätin Frau Heußner des Fairtrade-Landkreises Würzburg eine besondere Freude, die Urkunde des Vereins TransFair zu überreichen, die der Realschule den Status einer Fairtrade-School bescheinigt.

„Kompetenz aus Stärke und Selbstbewusstsein – KOMPASS“

Dass an der Leopold-Sonnemann-Realschule Werte vermittelt und insbesondere gelebt werden, wurde auch mit der zweiten Auszeichnung an diesem Nachmittag deutlich. Als sechste KOMPASS-Realschule in Unterfranken durfte Schülersprecher Robin Spiegel das Zertifizierungsschreiben aus den Händen von Herrn Lamprecht entgegennehmen. Dieser ging zuvor kurz auf den Ursprungsgedanken dieses ursprünglichen Modellversuchs ein: Das bayerische Kultusministerium initiierte zusammen mit der Sparda Bank München eG dieses Projekt, um Schülerinnen und Schüler individuell und stärkenorientiert zu fördern.

Frau Bey-Neuß, die die Koordination der KOMPASS-Zertifizierung verantwortete, ging in einer kurzen Präsentation unter anderem auf den Unterricht und auf das große Wahlfachangebot an der Schule ein, in dem die Heranwachsenden Talente entdecken und wertvolle Erfahrungen in den unterschiedlichen Bereichen sammeln können. Daneben unterstützt die Schule zahlreiche soziale Projekte und leitet ihre Schülerinnen und Schüler beispielsweise durch das individuelle Lerncoaching zur eigenen Reflexion an.

Nach einem abschließenden Musikstück lud Schulleiter Marcus Ramsteiner alle Anwesenden ganz herzlich in den Schulhof zu einem kleinen Stehempfang ein, bei dem verschiedene Fairtrade-Produkte wie selbstgemachter Pfirsich-Eistee oder überbackene Bananen-Mozzarella-Baguettes angeboten wurden.

Text und Fotos: Andreas Herrmann, Redaktion: CF





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