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Titelverleihung Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage

Die David—Schuster-Realschule zeigt Gesicht

Friedenstauben und bunte Ballons ließen die Schülerinnen und Schüler der David-Schuster-Realschule gemeinsam mit ihren Gästen – dem Paten Aron Schuster, Religionsvertretern, Vertretern von Stadt und Schulamt und Bewohnern eines nahe gelegenen Wohnheims für Menschen mit Behinderung -  im Pausenhof steigen, um ihren Titel „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ zu feiern. „Was wir hier im Kleinen tun, ist ein Schritt zum Frieden, den wir uns für alle wünschen“, fasste Pfarrerin Angelika Wagner das Anliegen dieser Titelverleihung zusammen. Dass es nicht nur um einen Titel geht, sondern darum, sich im Alltag konkret und persönlich gegen jede Diskriminierung und für ein gewaltfreies und friedliches Miteinander einzusetzen, hatten die Schülerinnen und Schüler des Arbeitskreises „Schule ohne Rassismus“ engagiert und abwechslungsreich im Festakt vor der ganzen Schule deutlich gemacht.

Viele Projekte sind an der Schule bereits gelaufen: das Gedenken an die Reichspogromnacht im Pausenhof, in dem 1938 durch die Nazis Thorarollen und Bücher verbrannt wurden, mit einer symbolischen Verbrennung von Schildern mit der Aufschrift „Ausgrenzung“, „Mobbing“ und „Gewalt“, wie auch die Verlegung von Stolpersteinen, Gespräche mit Zeitzeugen und der ständige Dienst der Streitschlichter, eines Anti-Mobbing-Programms, die Teilnahme am Programm „Z'ammgrauft“ und regelmäßige Besuche von Schülern in einem Seniorenheim. All dies trägt zu dem bei, was die Schulleiterin Frau Eva-Maria Borns mit den Worten ausdrückte: „Die David-Schuster-Realschule zeigt Gesicht. Wir sind bunt, dazu stehen wir, das steht uns, bei uns ist jeder willkommen und daran halten wir fest“. Dass Aron Schuster als Enkel des Namensgebers David Schuster die Patenschaft für dieses Projekt übernommen hat, passt zu diesem Bild. Anschaulich beschrieb er das Leben und Engagements seines Großvaters, der für ihn ein "großes Vorbild" in Sachen Zivilcourage und den Einsatz für das Gemeinwohl sei und ihm damit für sein persönliches Engagement im Stadtrat und als Ombudsmann im Bündnis Zivilcourage der Stadt Würzburg geprägt hat.

Die Schüler unterstrichen die Bedeutung der Erinnerung: „In unserem Schulgebäude war ursprünglich eine jüdische Schule für Lehrer untergebracht, die Synagoge liegt direkt über die Straße, unsere Schule hat den Namen des Juden David Schuster - da liegt es nahe, dass wir uns mit der Geschichte beschäftigen“. Dass die Erinnerung und aktiver, mutiger Einsatz in der Gegenwart zusammen gehören, bringt der Schulsong auf den Punkt: „Zu jeder Art Rassismus sagen wir NEIN !“. Der spontane Applaus aller Schüler und Lehrer am Ende der Veranstaltung galt nicht nur den Tauben und den bunten Ballons, sondern bekräftigte: Die DSR ist bunt!

Angelika Wagner

 

 





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