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Nominierung für die Schülerfirma EBRG der Wallburg-Realschule Eltmann bei Internationaler Schülerfirmenmesse in Riga

Hellauf begeistert waren die 5 Realschüler aus Eltmann Jonas Bühl, Nora Diem, Laura Postler, Maja Ernst und Jannis Höppel (von links) an ihrem Messestand.

Her mussten (von rechts) Maja Ernst, Nora Diem und Laura Postler der Jury über ihre Geschäftsidee Rede und Antwort stehen – und das alles auf Englisch.

Mit dem Gepäck auf dem Weg ins Messezentrum

Schon der Flug war für die Realschüler aus Eltmann ein besonderes Erlebnis; von links Nora Diem, Jonas Bühl, Jannis Höppel, Laura Postler und Maja Ernst.

Die Vertreter der Schülerfirma EBRG bewegten sich auf großem Parkett.

Als Schülerfirma zu einer Internationalen Messe ins Ausland – das hat es vielleicht noch nicht gegeben, aber die Schülerfirma EBRG (Eltmanner Bücherrettungsgesellschaft) hatte zum „Internationalen Student Company-Festival 2019 in Riga“ eine Einladung bekommen und für sie wurde ein Traum Wirklichkeit. Mit dem Flugzeug hoben die 5 Schüler mit ihren „Schulpaten“ in die lettische Landeshauptstadt ab und waren am Ende unglaublich stolz, dass sie als jüngste Teilnehmer auch noch mit einer Nominierung für „best trade fair display stand“ unter 100 Schülerfirmen ausgezeichnet wurden.

Geschäftsidee war es dabei, aus alten Schulbüchern (es gibt seit 2 Jahren einen neuen Lehrplan) etwas Neues zu machen und das besondere Produkt war ein Hocker aus alten Büchern. Mit anderen Produkten war man schon im Winterhalbjahr auf verschiedenen Märkten aktiv und nun hatte man zusätzlich noch als besondere Erfindung den „Bücherhocker“ aufgelegt. Mit der Idee des Upcyclings schaffte man es sogar in den Kinderkanal KIKA in der Sendung „alt wird neu – reparieren und umbauen“ und einer besonderen Herausforderung glich nun die Einladung auf die Internationale Schülermesse in Riga, wo 100 Student-Companies und ihre „Unternehmensberater“ aus ganz Europa oder auch aus Israel teilnahmen.

Aber wie sollte man diesen Traum verwirklichen, wo doch schon der Flug, die Hotelkosten, die Verpflegung und vieles andere mehr für den Messeauftritt eine ganz schöne Stange Geld kosten würden? Gemeinsam mit den „Schulpaten“ und Lehrern Susanne Müller und Manuel Fischer wurden Pläne entwickelt, wie man diesen Auslandstrip bewältigen könnte und zum Glück fand man auch einige Sponsoren wie die Stadt Eltmann, den Elternbeirat, die Steuerkanzlei Witthüser und Dr. Schwarz sowie die Fränkischen Rohrwerke Königsberg, die Schreinerei Krines in Sand und selbstverständlich auch die eigenen Eltern, die alle ihre Unterstützung zusagten.

Schon die Vorbereitungszeit und Organisation des ganzen Projekts war aufregend, zumal ein Großteil der Schüler noch nicht geflogen war. In der letzten Woche ging es dann vom Flughafen München mit dem Flugzeug los, alle mit entsprechendem Handgepäck. Das Fertigungsprodukt „Hocker aus Büchern“ wollte man eigentlich mit einem LKW nach Riga bringen, aber dann wurde die Zeit so knapp, dass das nicht mehr rechtzeitig gelang. Ohne den schweren Hocker wäre nichts gegangen und über die „Fränkische“ in Königsberg konnte er in einem Extra-Flug doch noch auf die Reise geschickt werden. Über Bauchkribbeln und Spannung brauchte man sich auch in dieser Phase nicht zu beschweren.

In Riga angekommen, hatte man nach dem Einchecken im Hotel noch die Möglichkeit die Altstadt zu besichtigen. Am nächsten Tag musste sich die Firma registrieren, erhielt das Programm für die nächsten Tage und Laura Postler, Jonas Bühl, Maja Ernst, Nora Diem und Jannis Höppel erhielten ihre Messe-Ausweise. Dann begannen die Workshops für die Schüler und Extraworkshops für die Vorstandsvorsitzenden der Firmen. In Konferenzen ging es um das Konsum- und Kundenverhalten und Umsetzungen von Geschäftsideen. Auch mit Englisch kamen die Schüler gut zurecht und sie mussten dabei auch eine Geschäftsidee zu einem Handyfoto vorbereiten. Dieses galt es dann auf der Bühne zu „pitchen“, was eine Kunst für sich und für Startups enorm wichtig ist.

„Wer mit einem guten Pitchen überzeugt, kann geeignete Investoren, neue Kunden, aber auch andere Unterstützer für sein Unternehmen gewinnen“, betonte Lehrerin Susanne Müller zu dieser Aufgabe. „Diesen kleinen Contest haben sie gewonnen, was eine hervorragende Leistung war.“ Nora Diem hat währenddessen als CEO der Schülerfirma EBRG an der „silicon valley mini Challenge“ teilgenommen. Beim „Opening des Festivals“ wurden abschließend auf Großleinwand die Werbefilme der einzelnen Schülerfirmen gezeigt, nachdem zunächst mit der „flag ceremony“ das Festival eröffnet wurde.

Am dritten Tag erfolgte dann der Transport des „Bücher-Hockers“ zur Shopping-Mall Domina, wo die Schüler ihren Messestand aufbauten. Verschiedene Jurys beurteilten dabei die Firmenprodukte in 7 Kategorien und die Schüler mussten auch entsprechende Fragen zu „development of personal kills, team spirit, service evaluation“ und vieles andere mehr beantworten. Nun ging es mit großer Anspannung zur „Award ceremony“, wo 6 „awards“ vergeben wurden. „Wir waren unglaublich stolz, als wir bei dem „best trade fair display stand“ nominiert wurden und unser Firmenname erschallte“, meinte Pressesprecher Jonas Bühl. Nach der Zeremonie wurde das natürlich auch beim „Gala-Dinner“ und im Rahmen einer „after-party“ mit musikalischen Einlagen entsprechend gefeiert.

Den „Bücher-Hocker“ nahm man natürlich nicht mit nach Deutschland zurück, sondern schenkte ihm Janis Krievans, dem CEO Junior von Latvia/Lettland. Pressesprecher Jonas Bühl sprach bei seiner Ankunft im Heimatland und in der Schule von einem „fast unrealistischen Schüler-Erlebnis. Wir waren die jüngsten, kamen mit unseren Ideen sehr gut an und hatten vollen Erfolg.“ Laura Postler war vom internationalen Flair begeistert und dass aus verschiedenen Ländern die besten Gruppen dabei waren. „Dabei waren wir die einzige Schülerfirma aus Deutschland und das macht schon unheimlich stolz.“ Auch Maja Ernst hatte nicht erwartet, dass man so gut ankomme. „Alle haben uns immer wieder auf unser Video angesprochen. Das war schon toll.“ Ja sogar Freundschaften wurden geschlossen und hinter vorgehaltener Hand erfuhr man, dass es den Mädchen anscheinend einige Italiener angetan hatten. „Die waren alle richtig nett“.

Auch für die beiden „Schülerpaten“ und Lehrkräfte Susanne Müller und Manuel Fischer ging damit ein aufregendes und einmaliges Abenteuer ihrer „Lehrer-Vita“ zu Ende. Denn sie hatten nicht in ihren kühnsten Träumen daran geglaubt, dass man mit der Schülerfirma so etwas bewerkstelligen könne. „Aber wir sind mit unserer Idee auf so viele netten Menschen gestoßen, die uns und die Schüler in großzügiger Weise unterstützt haben,“ meinte Manuel Fischer und Susanne Müller war überzeugt: „Die Erfahrungen, die unsere Schüler gemacht haben, offen für Neues zu sein, offen auf andere Schüler zuzugehen und den ganzen Tag englisch zu sprechen, wird sie für ihr ganzes Leben prägen. Wir sind sehr stolz auf unsere Schüler.“





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