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Erster Netzgängerprojekttag für Realschulen in Oberfranken

Im Bild: MB Johannes Koller (l.) und Holger Weber

Digitalisierung, Tablet-Klassen, interaktiver Unterricht, E-Books statt Schulbücher, Cyberkriminalität, Darknet - alle diese Schlagwörter schwirren seit einiger Zeit durch die Medien und Schulen. Schüler, Eltern und Lehrer stehen heutzutage vor der Herausforderung, sich in der digitalen Welt zurecht zu finden. Aber reichen die mahnenden Worte der Eltern zuhause und die gelegentlichen Aufklärungsstunden der Lehrkräfte dafür aus?

Die Netzgänger sind eine passende Möglichkeit, unsere Schüler auf die Nutzung moderner Medien vorzubereiten und der Medienerziehung an der Schule einen breiteren Raum zu geben. Das Projekt bietet ein bayernweites, schulartunabhängiges Peer-Teaching-Konzept zu den Themen „Fit in Technik und Recht“, „Cybermobbing“, „Digitale Spielewelten“ und „Soziale Netzwerke“. Die eigenen Mitschüler sollen die jüngere Generation abholen und ihnen die wichtigsten Werkzeuge zum Umgang mit der virtuellen Welt an die Hand geben.

In Kooperation mit verschiedenen unterfränkischen und oberfränkischen Gymnasien sowie der Otto-Friedrich-Universität in Bamberg arbeiten die oberfränkischen Realschulen seit einigen Jahren an diesem Projekt mit. Nachdem das Interesse der teilnehmenden Realschulen immer größer wurde, organisierte eine Gruppe engagierter Realschullehrer um Clemens Pfefferle - medienpädagogisch-informationstechnischer Beratungslehrkraft für Oberfranken – in diesem Schuljahr erstmals einen eigenen Fortbildungstag für zukünftige „Peers“ und deren Betreuungslehrkräfte. Der Andrang war so groß, dass als Tagungsort das Universitätsgelände in Bayreuth herangezogen werden musste. Das Organisationsteam bestand ausschließlich aus MiB-Tutoren. Diese Lehrkräfte sind an ihrer Schule Ansprechpartner und Experten für Medienpädagogik, Urheberrecht und Medienerziehung.

Am 18.02.2019 fanden sich schließlich über 200 Schüler in Begleitung ihrer Betreuer aus 14 oberfränkischen Realschulen sowie zahlreiche interessierte Lehrkräfte – auch aus anderen Regierungsbezirken – auf dem Campus in Bayreuth ein. Nach einer herzlichen Begrüßung durch den Ministerialbeauftragten für die Realschulen in Oberfranken, Johannes Koller, folgte ein aufschlussreicher Eröffnungsvortrag durch Holger Weber zum Thema „Webhygiene“. Der Referent zeigte bildreich und anschaulich die Chancen und Risiken im weltweiten Netz und die Konsequenzen eines leichtfertigen Surfverhaltens. Damit bot Herr Weber den perfekten Einstieg für die Arbeit in den anschließenden Workshops.

Jeweils zwei Lehrkräfte führten vor- und nachmittags durch die zahlreichen Materialien der einzelnen Themengebiete und boten den zukünftigen „Peers“ nicht nur die Möglichkeit, sich mit den Inhalten ihrer Workshops auseinanderzusetzen, sondern gaben auch Tipps zur Durchführung und zum Umgang mit den jüngeren „Altersgenossen“. Die teilnehmenden Kollegen erhielten vormittags eine gesonderte Fortbildung - hier ging es vor allem um die Organisation und Durchführung an der eigenen Schule - und durften am Nachmittag in die Schülerworkshops hineinschnuppern. Mittags stand allen Teilnehmer freundlicherweise die Mensa der Uni zur Verfügung. Am Ende des Tages zeigte eine Onlineumfrage durch Herrn Pfefferle, dass die Tagung als voller Erfolg verbucht werden kann und auch im nächsten Jahr gewünscht wird. Bis dahin werden die Inhalte des Projektes laufend aktualisiert, um sich an den fortschreitenden Wandel des WordWideWebs anzupassen.

Und vielleicht verbreitet sich die Idee der Netzgänger noch weiter, nicht als Spammail oder Kettenbrief, sondern als Erfolgsmodell.





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