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Wanderausstellung »›Lasst mich ich selbst sein.‹ Anne Franks Lebensgeschichte« an der Städtischen Anne-Frank-Realschule München

Jeder sollte sich unermüdlich gegen Antisemitismus, Rassismus, Rechtsextremismus und Diskriminierung stellen. Bürgermeisterin Christine Strobl würdigte in ihrem Grußwort das Engagement der Schülerinnen und Schüler und Lehrkräfte. Auch Roman Guski, Projektleitung der Wanderausstellung des Anne Frank Zentrums Berlin, betonte, wie wichtig der Einsatz der Schulfamilie ist.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Veranstaltung waren beeindruckt davon, wie sehr sich die Schule für ein friedliches, demokratisches Miteinander einsetzt. Auch Stadtschulrätin Beatrix Zurek war zur Eröffnung der Ausstellung gekommen, ebenso die Städträtinnen Alexandra Gaßmann (CSU) und Julia Schönfeld-Knor (SPD). Zudem Dr. Ludwig Spaenle, Beauftragter der Bayerischen Staatsregierung für jüdisches Leben und gegen Antisemitismus, für Erinnerungsarbeit und geschichtliches Erbe und Frau Nathalie Jacobsen vom NS-Dokumentationszentrum.

Während der Eröffnung wurde auch auf das Rahmenprogramm der Ausstellung eingegangen, welches aus Projekttagen für die 8. bis 10. Jahrgangsstufen und einer schulinternen Fortbildung für Lehrkräfte bestand. Unterstützung erfuhr die Schulgemeinschaft bei ihrem Vorhaben durch die Bildungsstätte Anne Frank, die Kreuzberger Initiative gegen Antisemitismus, das Fanprojekt „Lernen mit Kick“ und zahlreiche andere Beteiligte. Ziel des Rahmenprogramms war es, neben den direkt an der Ausstellung Beteiligten, noch mehr Schülerinnen und Schülern sowie Lehrkräften die Möglichkeit zu geben, aktiv gegen Antisemitismus, Rassismus, Rechtsextremismus und Diskriminierung zu werden.

Alle geladenen Gäste hatten im Anschluss an die Feierlichkeit die Möglichkeit, die Ausstellung zu besuchen und sich dabei von speziell ausgebildeten Schülerinnen und Schülern, den sogenannten Peer Guides, durch die Ausstellung führen zu lassen. Peer Guides sind Jugendliche, die durch das Anne Frank Zentrum Berlin geschult wurden und Gästen – unabhängig davon, ob es sich dabei um Kinder, Jugendliche oder Erwachsene handelte – die Ausstellungsinhalte näher brachten. Der Ansatz der Peer Education ermöglicht es den Jugendlichen, ihre eigene Lebenswelt und persönlichen Lebenserfahrungen in die Diskussionen zu Themen wie Identität, Rassismus und Antisemitismus einzubringen.

Die Ausstellung zeigt in acht Teilen die Lebensgeschichte Anne Franks und gibt Einblicke in die Zeit, in der sie lebte. Thematisiert werden die ersten Jahre in Frankfurt am Main, die Flucht der Familie Frank vor den Nationalsozialisten sowie das Leben in Amsterdam vor und während der Besatzungszeit. Zudem informiert die Schau über die Zeit im Versteck in Amsterdam, die letzten sieben Monate in Anne Franks Leben in den Lagern Westerbork, Auschwitz und Bergen-Belsen – und natürlich die Erinnerung an Anne Frank und ihr Tagebuch.

Die Wanderausstellung wendet sich ebenfalls direkt an die Gäste mit Fragen zu Identität, Gruppenzugehörigkeit und Diskriminierung: »Wer bin ich? Wer sind wir? Wen schließen wir aus?«

Einen Tag nach der Eröffnung fanden die ersten Führungen für Schulklassen statt. Insgesamt wurden an den 13 Schultagen der Ausstellung 29 Begleitungen durchgeführt, die Begeisterung bei den Besuchern auslösten und das Engagement der Anne-Frank-Realschule gegen Antisemitismus, Rassismus, Rechtsextremismus und Diskriminierung verdeutlichen. Hoffentlich kann diese Ausstellung dazu beitragen, dass Friede, Demokratie, Gerechtigkeit und Freiheit nicht als selbstverständliche Werte angesehen werden – sondern als Errungenschaften, für die man einstehen muss, um sie zu bewahren.





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