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Die "Drei plus eins - Formel" - eine Schulkooperation der besonderen Art

Drei plus eins ist eins - jeder Mathematiker würde darüber den Kopf schütteln. Musikalisch gesehen aber herrschen andere Gesetzmäßigkeiten, zumindest was ein gemeinsames Orchesterprojekt von Realschulen in Oberbayern-West angeht.

Vor über drei Jahrzehnten begann Walter Edelmann an der Johann-Winklhofer-Realschule Landsberg mit dem Aufbau eines Konzertprojektes, welches sich in den folgenden Jahren stetig vergrößerte und weiterentwickelte. Nachdem Edelmann 2012 den Taktstock weiter gab, übernahmen Musikerkollegen dreier verschiedener Realschulen die Stabführung und mittlerweile hat sich die Projektwoche der Schulen als fester Bestandteil im Schuljahr etabliert: die Schülerblasorchester der Realschulen Landsberg, Kaufering und Schongau proben eine Woche lang intensiv an einem gemeinsamen Konzertprogramm, um dieses am Ende der Woche an zwei Abenden zu Gehör zu bringen. Unterstützung finden die Schülerinnen und Schüler zusätzlich durch Ehemalige, welche nun an der FOS in Landsberg zur Schule gehen. Auch einige ehemalige Schüler in Ausbildung sind darüber hinaus zu einer Urlaubswoche bereit, um dem Projekt beizuwohnen.

Der Schwierigkeitsgrad der erarbeiteten Stücke kann sich dabei durchaus hören lassen: vorwiegend aus dem Mittel- teils auch aus dem Oberstufenbereich spielen jährlich um die 80 Schülerinnen und Schüler aus den vier genannten Schulen im Alter von zehn bis 20 zusammen. Bei der Auswahl der Stücke achten die verantwortlichen Lehrkräfte darauf, sowohl sinfonische Originalwerke für Blasorchester als auch Arrangements aus dem Musical-, Film-, Rock- und Popbereich aufs Programm zu setzen.

Jedes Jahr steht dieses Programm unter einem Motto - heuer wurden Stücke unter dem Thema "Legenden - legend-air" aufgeführt. Das Hauptwerk des Abends "The Lord of the Rings", arrangiert von Paul Lavender, verlangte den Musikerinnen und Musikern in über zehn Minuten Spieldauer einiges an Konzentration, Spieltechnik und musikalischem Können ab. Die Vorlage zum Werk bildet nicht etwa die Filmmusik zum "Herr der Ringe". 1988 schrieb Johan de Meij die Sinfonie „The Lord of the Rings“ – ein Werk, welches er basierend auf der Romantrilogie „Der Herr der Ringe“ komponierte. Die etwa 45minütige Sinfonie, in der verschiedene Romanepisoden musikalisch dargestellt werden, fasste Paul Lavender in seinem Arrangement zusammen - tanzende Hobbits und das galoppierende Pferd Gandalfs zogen die Zuhörer der beiden Schülerkonzerte in ihren Bann.

Aber auch die weiteren Stücke der diesjährigen Projektwoche , beispielsweise "The Legend of Zorro", "Das Phantom der Oper", "The Magic of Harry Potter" oder "Abba Gold" konnten Musiker wie Publikum gleichermaßen begeistern.

Wieder einmal war es für die drei Orchesterleiter Alexander Kaltner (RS Kaufering), Nicole Mader (RS Landsberg) und Tobias Roth (RS Schongau) sowie einige weitere begleitende Lehrkräfte erstaunlich zu erleben, wie sich innerhalb einer Woche aus jungen Musikerinnen und Musikern verschiedenster Orchester ein so guter Klangkörper formte. Die "Drei plus eins - Formel" funktioniert und überzeugt seit vielen Jahren und sie liefert ein ein(s)zigartiges Ergebnis.





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