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Die Imma-Mack-Realschule Eching gewinnt bei dem renommierten „Michael Schmidpeter-Preis“ den 1. Preis

„Ich bin sehr stolz auf unser Q-rage Team“, sagte begeistert Jürgen Reichensperger, der die Schülerinnen und Schüler bei diesem speziellen Projekt betreute. „Dieser Preis wird bayernweit verliehen und dass wir den 1. Platz belegen, hätte sich niemand zu erträumen gewagt!“.

Der „Michael Schmidpeter-Preis 2019“ wurde am Freitag, 11.10.2019, im Tagungszentrum der Münchener Aidshilfe überreicht und die diesjährigen Preisträger sind … die Schüler/Innen der Imma-Mack-Realschule Eching.

Dieser renommierte Schulpreis belohnt die besten Beiträge aus Bayern zum Thema „Homosexualität und Homophobie“. Die Jury, bestehend aus fünf hochrangigen Persönlichkeiten, wählte die kreativsten Beiträge aus und die drei besten wurden letzten Freitag feierlich in München gekürt.

Wer war Michael Schmidpeter? Michael Schmidpeter steht für all jene Jugendlichen, für die ein Coming-Out ein tragisches Ende nimmt. Er war 17 Jahre alt, als er sich 2006 das Leben nahm. Er war ein intelligenter und lebensbejahender Jugendlicher, bis er sich in einen gleichaltrigen Schulkameraden verliebte. Michael war einer von vielen, die im Coming-Out-Prozess keinen Ausweg mehr fanden. Damit sein Tod nicht sinnlos erscheint, machten seine Eltern die Geschichte ihres Sohnes öffentlich, um vielleicht das Leben anderer junger Menschen zu retten.

Lambda Bayern unterstützt sie dabei und schreibt in diesem Sinne den Michael Schmidpeter Preis aus, um gerade an Schulen, aber auch in der Familie und der Gesellschaft dieses wichtige Thema ins Gedächtnis zu rufen und Toleranz und Akzeptanz für eine alternative Lebensweise zu schaffen.

Von den drei Preisträgern tragen zwei Schulen den Titel „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“, so auch der Gewinner, die Imma-Mack-Realschule Eching. Die Schülerinnen und Schüler des Q-rage Teams aus den 7. bis 10. Klassen führen jedes Schuljahr an der Imma-Mack-Realschule Eching mehrere Projekte zu den Themen Rassismus, Diskriminierung, Homophobie, Respekt, Vielfalt an ihrer Schule, Theaterprojekte usw. durch. Zusammen mit ihrem Betreuungslehrer, Jürgen Reichensperger, und allen Mitgliedern der Schulfamilie möchten sie ein deutliches Zeichen zu den oben genannten Themen setzen und gerade das aktuelle Projekt zum Thema „Homophobie“ wurde mit dieser Preisverleihung gewürdigt.

Für die 6. Klassenstufe hatte das Q-rage Team selbstständig eine Power-Point-Präsentation erstellt, mit dem Titel „Lesbisch, Schwul, Bi und Trans“. Diese Präsentation wurde als Unterrichtsstunde den Schülerinnen und Schülern der 6. Jahrgangsstufe vorgetragen. Die Jugendlichen hatten sich lange auf ihren „Lehrereinsatz“ vorbereitet und nach der Präsentation entstand eine Diskussion darüber, wie ihre Schule mit Menschen, die evtl. „etwas anders“ sind, umgehen sollte. Als Ergebnis der Diskussion wurde festgehalten, dass möglichst alle Mitglieder der Schulfamilie gegen eine Ausgrenzung und Mobbing gegenüber homosexuellen Menschen sein sollen. Das gemeinsame Ziel sind Gleichberechtigung, Respekt und Akzeptanz jeder Lebensform, weil jeder Mensch das Recht auf ein selbstbestimmtes Leben hat.

Zusätzlich wurde mit dem Fachpersonal des Aufklärungsprojektes München in den letzten Jahren in den 7. Klassen ein Projekt durchgeführt, um Vorurteilen gegenüber Lesben und Schwulen zu begegnen und durch Aufklärung Offenheit zu schaffen.

Durch diese beiden Projekte in zwei aufeinanderfolgenden Jahrgangsstufen (6. und 7. Klasse) kann die Imma-Mack-Realschule feststellen, dass ihre Schülerinnen und Schüler beim Thema „Homosexualität“ besser informiert sind. Vorurteilen und Homophobie kann man dadurch stärker entgegenwirken.

In der Laudatio von Herrn Matthias Fack, Präsident des Bayerischen Jugendrings, hielt die Jury fest, dass das Q-rage Team der Imma-Mack-Realschule „sich für Vielfalt, Akzeptanz und Miteinander einsetzt. Der Einsatz, die Vorbereitung und die Durchführung im peer-to-peer Ansatz der Schüler/Innen des Q-rage Teams seien zu honorieren und mit der Bestplatzierung zu würdigen“.

Zusammen mit seinem Schülerteam bedankte sich Herr Reichensperger sehr herzlich bei der Jury, auch für das Preisgeld von 500 €. Für ihn und das Team ist dieser Preis neue Motivation für anstehende Schülerprojekte.

Jürgen Reichensperger





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