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„Stark machen – unsere Schüler, Schulen und unser Schulwesen“

Kultusminister Ludwig Spaenle zum neuen Schuljahr 2017/2018 - 4.300 Lehrer neu eingestellt, Unterricht gesichert, Inklusion ausgebaut, Weiterarbeit am neuen bayerischen Gymnasium, berufliche Bildung gestärkt

MÜNCHEN. "Stark machen - und zwar Schüler im Schulalltag und für ihren weiteren Weg, Schulen und das differenzierte Schulwesen insgesamt. Dieses Ziel verfolgt der Freistaat Bayern im Schuljahr 2017/2018 konsequent weiter", so Bayerns Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle heute in München mit Blick auf das neue Schuljahr. In Bayern besuchen im Schuljahr 2017/2018 rund 1,68 Millionen Schülerinnen und Schüler die allgemeinbildenden und beruflichen Schulen, Letztere rund 419.600. Minister Spaenle ergänzte überblicksartig: "Zum neuen Schuljahr hat Bayern rund 4.300 Lehrkräfte neu eingestellt, der Unterricht ist gesichert. Das Betreuungsverhältnis von Lehrkraft zu Schülern wird bei dem guten Wert von 1 zu 13,8 liegen. Die Vorbereitungen für das neue bayerische Gymnasium kommen voran. Die digitale Bildung wird ausgebaut, die berufliche Bildung gestärkt, Inklusion und Ganztag sind auf einem guten Weg."

Stark machen - in vier Dimensionen

Minister Spaenle: "Wir werden den eingeschlagenen Weg konsequent fortsetzen:

  • Wir wollen die Schülerinnen und Schüler stark machen - für ihren Weg in der Schule.
  • Wir wollen sie für ihren Weg in Beruf, Gesellschaft und im Privaten stark machen.
  • Wir wollen die Schulen stark machen, dass sie die Kinder und Jugendlichen auf ihrem Weg sehr gut begleiten können.
  • Wir wollen das differenzierte Bildungswesen weiter stark machen."

Er fuhr fort: "Denn mit unserem differenzierten und durchlässigen Bildungswesen eröffnet Bayern allen Schülerinnen und Schülern den Weg zum Bildungserfolg." Neben den Vergleichsstudien belegen bundesweite Erhebungen wie der "Bildungsmonitor 2017" die vielfältigen Chancen für junge Menschen im Freistaat. "Bayern fördert besonders begabte Schüler besonders gut. In Bayern erreichen aber auch besonders viele junge Menschen einen anerkannten Bildungsabschluss. Das gelinge, weil Bayern ein starkes Land sei, in dem Bildung Vorrang genießt", so der Minister. In den Investitionen, die Bayern im Haushalt 2017 mit 12 Milliarden Euro tätigt, spiegelt sich diese Bedeutung wider. Die Summe liegt rund 50 Prozent über der von 2007 - "eine enorme Steigerung". Dr. Spaenle führte aus: "Der ,Bildungsmonitor 2017' belegt: Bayern liegt hinsichtlich der Effizienz beim Einsatz von Mitteln bundesweit vorn."

Starker Impuls: Das Bildungspaket

"Mit dem Bildungspaket ,Für Bildung begeistern! Fördern, Fordern, Forschen' der Bayerischen Staatsregierung, das dem Haushaltsgesetzgeber noch zugeleitet wird, wollen wir die Schulen nachhaltig stärken", führte Minister Spaenle aus. In den kommenden Jahren schafft der Freistaat, wenn der Bayerische Landtag zustimmt, 2.000 Stellen zusätzlich für Bayerns Schulen, und zwar für alle Schularten, konkret für:

  • die Stärkung der Förderschulen und der Inklusion,
  • die Stärkung der beruflichen Bildung mit der Initiative "Berufliche Bildung",
  • den Ausbau der Lehrerreserve für die Grund-, Mittel- und Realschulen,
  • mehr Unterstützung für Schulleitungen,
  • eine Stärkung der Begabtenförderung
  • und das neue Gymnasium mit mehr Lernzeit für die Schüler.

Schüler, Schulen und Schulwesen stark machen

konkret Bayern nutzt viele Ansätze, um Schülerinnen und Schüler, Schulen und das differenzierte Schulwesen als Ganzes weiter stark zu machen, z.B.:

  • das Bereitstellen zusätzlicher Stellen und das Setzen neuer Schwerpunkte. Zum neuen Schuljahr werden z. B. 100 zusätzliche Lehrkräfte für den Ausbau der Inklusion zur Verfügung stehen. "Seit dem Schuljahr 2011/2012 haben wir insgesamt 700 zusätzliche Lehrerstellen für die Inklusion geschaffen", so Minister Spaenle. Die Zahl der Schulen mit dem Profil "Inklusion" steigt zum neuen Schuljahr um rund ein Viertel auf dann 298 an.
  • Bayern hat die Anstrengungen, Unterricht sicherzustellen, deutlich verstärkt. So werden allein für die Grund- und Mittelschulen knapp 2.400 "mobile Reserven" bereitgestellt, die Lehrkräfte im Fall von Erkrankungen etc. vertreten. Auch Gymnasien und Realschulen werden mehr Lehrkräfte zugewiesen, als für Pflichtunterricht und Wahlangebote notwendig wären. Hier wurde eine Integrierte Lehrerreserve geschaffen.
  • das neue bayerische Gymnasium. Die Schüler, die nun in die 5. Jahrgangsstufe des Gymnasiums übertreten, werden bereits das neue, auf neun Jahre angelegte Gymnasium besuchen. Während das Parlament die entsprechende Rechtsgrundlage berät, gehen die Vorbereitungen zu dessen Einführung weiter. Das neue bayerische Gymnasium bietet den Schülerinnen und Schülern über die gesamte Laufzeit hinweg deutlich mehr Lernzeit und Förderung, nämlich gut 19 Wochenstunden über die gesamte Schulzeit. Inhaltlich bedeutet dies: mehr digitale Bildung, mehr politische Bildung, eine Stärkung der Kernfächer und der Naturwissenschaften - und das bei nahezu keinem Nachmittagsunterricht in der Unter- und Mittelstufe.
  • die Stärkung der beruflichen Bildung. Angebote der "Berufsschule Plus" bis hin zum Berufsabitur stärken z. B. die Angebote der dualen Bildung. Bayern fördert unter dem Stichwort "Industrie 4.0" erstmals bei ausgewählten Berufsschulen die Ausstattung auf Industriestandard. Der Meisterbonus wird zum Januar 2018 auf durchschnittlich 1.500 Euro erhöht. "Bayern ist bei der beruflichen Bildung nach bundesweiten Erhebungen heute schon spitze. Wir arbeiten hier weiter", so der Minister.
  • die Stärkung der digitalen Bildung. Dabei will Bayern junge Menschen zu kritischen und sachkompetenten Nutzern digitaler Angebote machen und Informationstechnologien im Unterricht einbinden. Minister Spaenle nannte eigens: "Unsere Schulen erstellen z. B. Medienkonzepte und integrieren diese in die Schulentwicklung. Wir verbessern die Systembetreuung an weiterführenden Schulen. Mittelfristig sind wir mit dem Masterplan BAYERN DIGITAL II auf dem Weg zu digitalen Klassenzimmern an Bayerns Schulen in der Fläche."
  • der Erwerb zusätzlicher Sprachkompetenzen bereits in der Grundschule mit dem neuen Schulversuch "Bilinguale Grundschule Französisch" an zehn Modellschulen. Dieser Schulversuch ergänzt den Schulversuch "Lernen in zwei Sprachen - Bilinguale Grundschule Englisch".
  • die Stärkung der Begabtenförderung. Der Freistaat Bayern fördert junge Menschen mit besonderer Begabung bereits nachhaltig auf der Grundlage eines Gesamtkonzepts, das z. B. von der flexiblen Grundschule bis zur Doktorandenförderung reicht. Ab diesem Schuljahr wird sich Bayern mit 47 Schulen auch an der von den Ländern und dem Bund gemeinsam getragenen Initiative "Wir können mehr!" beteiligen.
  • die Stärkung des Unterrichts durch den LehrplanPLUS, einen an Wissen und Kompetenzen ausgerichteten Lehrplan. Dieser wird nun an den Mittelschulen, Realschulen und Gymnasien sowie der Beruflichen Oberschule eingeführt.
  • die Stärkung des regionalen Engagements für Bildung und Ausbildung junger Menschen mit der Initiative "Bildungsregion in Bayern". An dieser beteiligen sich 74 kreisfreie Städte und Landkreise, 61 erhielten bereits das Gütesiegel.
  • der flächendeckende und bedarfsgerechte Ausbau der Ganztagsschulen - mit dem zusätzlichen Schwerpunkt auf offene Ganztagsgruppen an Grundschulen. Es wird nun rund 6.250 offene Ganztagsgruppen an bayerischen Schulen geben. Knapp 1.100 Schulen haben gebundene Ganztagsklassen beantragt. Die "Gebundenen Ganztagsangebote in Übergangsklassen" für junge Menschen mit Migrationshintergrund werden auf 90 ausgeweitet. Die Zahl der Gruppen von Mittagsbetreuung liegt bei rund 6.100. Der Freistaat hat aktuell seinen Zuschuss an der Finanzierung der offenen Ganztagsgruppen und gebundenen Ganztagsklassen um jeweils 8,75 Prozent erhöht.
  • das große Engagement im Unterricht für die enorme Zahl von jungen zugewanderten Menschen vor allem in Grund-, Mittel- und Berufsschulen, aber auch in Realschulen und Gymnasien, in etwa auf dem Niveau des Vorjahres. So gibt es z. B. wieder rund 1.100 Berufsintegrationsklassen an den Berufsschulen. Bayerns Schulen sind hier bundesweit - nicht nur bei den Berufsintegrationsklassen an Berufsschulen - mit führend.
  • das neue "Gesamtkonzept für die Politische Bildung". Dieses legt zum neuen Schuljahr Schwerpunkte für die Bildungsarbeit der Schulen. Schülerinnen und Schüler sind dabei Akteure politischen Handelns.
  • das neue "MINT-Netzwerk" mit acht MINT-Regionen, das der Förderung von Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik bei Kindern und Jugendlichen an Bayerns Schulen dient.

Bayerns Weg bestätigt

"Wir setzen alles daran, die Schülerinnen und Schüler stark zu machen, für ihren Weg in der Schule, für ihren Weg in Gesellschaft, Arbeitswelt und Familie. Dazu stärken wir unsere Schulen sowie unser differenziertes und durchlässiges Schulsystem weiter. Das Bildungspaket wird dazu - auch mit Blick auf die kommenden Jahre - einen enormen weiteren Schub geben." Bayerns Ansatz ist richtig, bestätigen Vergleichsstudien und Erhebungen. Jüngst hat eine bundesweit erscheinende Tageszeitung geschrieben: "Bayern und einige andere Länder zeigen, wie eine gute Schulpolitik den Standort stärkt." Minister Spaenle ergänzte: "Es geht mir in erster Linie um das Kind und den Jugendlichen. Starke junge Menschen sind die Basis für eine starke Gesellschaft in einer starken Region. Positive Fremdeinschätzungen dürfen uns aber nicht selbstgefällig werden lassen. Sie müssen Ansporn sein, unser sehr qualitätsvolles und sehr durchlässiges Bildungswesen weiter zu entwickeln."





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