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BundesUmweltWettbewerb 2017

© Can Stock Photo Inc

MÜNCHEN. Mit ihrem Projekt „Wandel im Ötztal – wie reagieren die Menschen auf den Klimawandel?“ waren die Schülerinnen und Schüler der Staatlichen Ritter-Wirnt-Realschule Gräfenberg beim 27. BundesUmweltWettbewerb (BUW) erfolgreich und können sich über einen von fünf Hauptpreisen freuen. Mit einem Sonderpreis ausgezeichnet wurden:

  • Florian Baader, Stephan Le und Matthias Weirich vom Lise-Meitner-Gymnasium Unterhaching für ihr Projekt „Stand-Bye!“
  • Felix Leon Braun vom Friedrich-Dessauer-Gymnasium Aschaffenburg für sein Projekt „Das lebende Biosiegel – Flechten der Gattung Xanthoria als Bioindikator im Obstbau“,
  • Samuel Hirmer von der Gustav-von-Schlör-Schule Weiden für sein Projekt „Varroa Sensitive Hygiene“
  • Felix Geiß, Timo Krelle, Tyrees Retzlaff und Max Vaupel vom Goethe-Gymnasium Regensburg sowie Raphael Kunert vom Werner-von-Siemens-Gymnasium Regensburg für ihr Projekt „Warum und wie müssen Gipskartonplatten ersetzt werden: Green Building mit FMC“.

Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle gratulierte den jungen Umweltforschern zu ihrem Erfolg: „Die Auszeichnung mit einem Preis beim BundesUmweltWettbewerb zeigt, dass die von den Schülerinnen und Schülern erarbeiteten Projektideen einen aktiven Beitrag zum Schutz unserer Umwelt leisten können. Die Preisträger haben mit Kreativität, Neugier und beeindruckendem Forscherdrang ihr erworbenes Wissen mit nachhaltigem Handeln verknüpft. Der hohe Stellenwert, den das ökologische Bewusstsein an den bayerischen Schulen einnimmt, zeigt sich neben der Auszeichnung mit einem Hauptpreis, vier Sonderpreisen und drei Förderpreisen auch an 15 weiteren Anerkennungspreisen, mit denen bayerische Schülerprojekte ausgezeichnet wurden. Allen betreuenden Lehrkräften und Eltern danke ich ausdrücklich für ihre Motivation und Unterstützung.“

Hauptpreis beim BUW I: „Wandel im Ötztal – wie reagieren die Menschen auf den Klimawandel?“

19 Schülerinnen und Schüler der letztjährigen neunten Jahrgangsstufe der Ritter-Wirnt-Realschule Gräfenberg bearbeiteten im Rahmen einer Projektwoche unter anderem die Frage, wie sich der Lebensraum im Ötztal in den vergangenen 150 Jahren aufgrund des Klimawandels verändert hat und wie sich die Menschen dort den veränderten Bedingungen angepasst haben. Im Rahmen des interdisziplinären Projekts bestiegen die Schülerinnen und Schüler den Gletscher Hintereisferner, führten Messungen durch und setzten ihre Forschungsergebnisse anschließend in fünf Animationsfilme um. Die Jury betonte, dass die Gruppe mit ihrem Projekt den Schritt vom Wissen zum Handeln überzeugend vollzogen habe. Für ihre Leistung erhält die Schülergruppe vom Bundesministerium für Bildung und Forschung ein Preisgeld in Höhe von 1.000 Euro.

Sonderpreis beim BUW II: „Stand-Bye!“

Florian Baader, Stephan Le und Matthias Weirich vom Lise-Meitner-Gymnasium Unterhaching widmeten sich in ihrem Projekt einer Nische im Energiesparmodus von Computern. Die Jury hob hervor, dass die Gymnasiasten eine sehr anspruchsvolle Software mit mehreren Updates entwickelt haben, die den Computer nur in den Standby-Modus versetzt, wenn dieser tatsächlich auch nicht gebraucht wird. Durch die Software wird so unnötige Ressourcenverschwendung verhindert. Für ihren einfach umzusetzenden Lösungsansatz für ein laut Jury immer noch aktuelles Problem erhalten die Schüler ein Preisgeld in Höhe von 750 Euro, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung zur Verfügung gestellt wird.

Sonderpreis beim BUW II: „Das lebende Biosiegel – Flechten der Gattung Xanthoria als Bioindikator im Obstbau“

Felix Leon Braun vom Friedrich-Dessauer-Gymnasium Aschaffenburg untersuchte im Rahmen seines Projektes, ob sich Flechten der Gattung Xanthoria auf Apfelbäumen als Zeigerorganismen eignen, um Rückschlüsse auf eine mögliche Belastung mit Pflanzenschutzmitteln im Obstbau zu ziehen. Die Jury betonte die gut nachvollziehbare Dokumentation und Erläuterung der von ihm geplanten und durchgeführten Feldversuche. Insbesondere die sehr hohe wissenschaftliche Qualität der Arbeit wurde gewürdigt. Für seinen Beitrag erhält der Schüler einen Sonderpreis in Höhe von 750 Euro.

Sonderpreis beim BUW II: „Varroa Sensitive Hygiene“

Samuel Hirmer von der Gustav-von-Schlör-Schule Weiden ist Imker mit derzeit 46 Bienenvölkern und hat es sich zum Ziel gesetzt, Bienen zu züchten, die ohne eine Behandlung mit chemischen Substanzen gegenüber der Varroamilbe widerstandsfähig sind. Im Rahmen seines Projekts hat er Zuchtversuche mit besonders resistenten Bienenvölkern durchgeführt und die Ergebnisse beschrieben, analysiert und kritisch diskutiert. Nach Auffassung der Jury zeichnet die Projektarbeit des Schülers eine hohe wissenschaftliche Qualität aus, die für die Bienenzucht zukünftig eine große Bedeutung haben werde. Der Schüler erhält für seine Leistung einen Sonderpreis in Form eines Warengutscheins in Höhe von 500 Euro.

Sonderpreis beim BUW I: „Warum und wie müssen Gipskartonplatten ersetzt werden: Green Building mit FMC“

Ausgangspunkt der fünf Regensburger Gymnasiasten Felix Geiß, Timo Krelle, Raphael Kunert, Tyrees Retzlaff und Max Vaupel war die Erkenntnis, dass Gipskartonplatten in der Entsorgung als Sondermüll behandelt werden müssen und erheblich zur Umweltbelastung beitragen. Das fünfköpfige Team der selbsternannten „Freaky Minds“ hat sich diesem Problem gestellt und mit dem „Freaky Minds Composite“ (FMC) einen eigenen, vollständig recycelbaren Verbundwerkstoff entwickelt. Sie erhalten ein Preisgeld in Höhe von 500 Euro.

Der BundesUmweltWettbewerb

Der BundesUmweltWettbewerb (BUW) zeichnet unter dem Motto „Vom Wissen zum nachhaltigen Handeln“ jedes Jahr Schülerinnen, Schüler und junge Erwachsene aus ganz Deutschland aus, die Hintergründen von Umweltentwicklungen und ‑problemen auf den Grund gehen, sich mit diesen – auch auf kreative Art und Weise – auseinandersetzen, nach möglichen Problemlösungsstrategien suchen und deren Anwendungsmöglichkeit in der Praxis erproben.

Zur 27. Runde des BUW wurden 289 Projektarbeiten von 993 Teilnehmern im Alter zwischen 10 und 20 Jahren eingereicht, darunter 44 Arbeiten bayerischer Schülerinnen und Schüler. Das Spektrum der eingereichten Projekte reicht von wissenschaftlichen Untersuchungen, umwelttechnischen Entwicklungen über Umweltbildungsmaßnahmen und ‑kampagnen bis hin zu Medienprojekten.





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