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Auf die Freundschaft

Cham. (mic) Wirkliche Partner wollen sie sein. Das haben die Schulleiter der Gerhardinger-Realschule Cham und des Gymnázium Jindřich Šimon Baar Domažlice am Dienstagnachmittag versprochen.
Martin Zimmermann, Rektor der Realschule, und seine Kollegin Jana Štenglová, Direktorin des Gymnasiums, besiegelten mit ihrer Unterschrift eine neue deutsch-tschechische Schulpartnerschaft. Die Redner beim Festakt im großen Sitzungssaal des Landratsamtes richteten dabei ihren Blick in die Zukunft. „Es seid ihr, die Schüler, die uns – die den Schritt zur Wende gemacht haben – einmal ersetzen werden“, sagte Jan Látka, Senator des tschechischen Parlaments. Es war ein Nachmittag großer Worte. Von Nachbarschaft, die zur Freundschaft werden soll, war die Rede. Von der Gestaltung eines vereinten, friedvollen Europas, in dessen Herzen ein grenzübergreifender Wirtschaftsraum liege, der lebenswert und attraktiv sei. Mit ihrer Partnerschaft würden die beiden Schulen einen wichtigen Beitrag leisten, dass die Region noch enger zusammenwächst, sagte Landrat Franz Löffler. Sie führe junge Menschen zusammen, damit sie die Kultur des Nachbarlandes besser kennenlernen. Das öffne den Blick und wecke Verständnis für die gemeinsame Region. Látka pflichtete dem Landrat bei und ergänzte: „Ihre Zusammenarbeit wird ein Baustein für die Zusammenarbeit im vereinigten Europa.“ Diesen Satz hob Maria Kinzinger, Ministerialbeauftragte für die Realschulen in der Oberpfalz, auf eine praktische Ebene: „Wer europäische Integration gestalten und dafür Verständnis wecken möchte,  muss Europa im Unterricht und in der Schule erfahrbar machen“, forderte sie.  Die beiden Schulen haben das längst beherzigt. Ersten gegenseitigen Kontakt gab es bereits. Davon berichteten Schüler aus beiden Städten. Auf Englisch erzählten sie von ihren Eindrücken und Begegnungen.  Noch reden die Schüler meistens englisch miteinander. Die Sprache öffne Türen in die weite Welt, sagte Miroslav Mach, Bürgermeister von Domažlice: „Das Deutsche und das Tschechische aber öffnen die Tür in die Herzen der Nachbarn.“ Er hoffe, dass dies bald die gemeinsamen Sprachen werden, um weiterzuentwickeln, was bereits geschaffen wurde. „Unsere Generation hatte die große Aufgabe, Grenzbarrieren zu beseitigen. Eure Generation hat die vielleicht noch bedeutendere Aufgabe, freundschaftliche Beziehungen zu entwickeln“,  sagte Mach an die anwesenden Schüler gewandt. Die sorgten in den Redepausen in chodische Tracht und Lederhosen gekleidet für bayerische und tschechische Klänge. Gerade einmal 40 Kilometer trennen Cham und Domažlice. Durch die Schulpartnerschaft werde eine stabile Brücke nicht nur zwischen den Schulen, sondern auch den beiden Städten errichtet, sagte Christa Strohmeier-Heller, 2. Bürgermeisterin Chams.  Einen ersten Schritt taten die Schulleiter. In der Sprache des jeweils anderen versicherten Zimmermann und Štenglová: „So wie wir uns bemühen, eine gemeinsame Sprache zu sprechen, bemühen wir uns auch, den Schülern die Gelegenheit zu geben, dass aus Nachbarn Freunde werden.“

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