„Heute habe ich in der Innenstadt etwas ganz Besonderes erlebt!“, sagte 2. Bürgermeisterin Dorothea Schmid mit verzauberter Stimme. „Auf den Kirchenstufen war Live-Musik und alle Eisdielen voller Kinder.“ Man sah der Bürgermeisterin an, wie sehr sie das blühende Leben berührt hatte. Und nach Selb gebracht wurden die Jugendlichen durch das Musikfest der oberfränkischen Realschulen. SELBverständlich Musik! Das Thema des Festes zog sich am 21.4.2016 durch den gesamten Tag.
Aus insgesamt 13 Realschulen Oberfrankens waren Kinder und Jugendliche gekommen, um ihrer Freude an der Musik Ausdruck zu verleihen. Diesem Anlass bot das Rosenthal Theater einen professionellen, aber vor allem festlichen Rahmen. Bereits beim Eintreten in das wundervoll dekorierte Foyer ertönte leise und stimmungsvoll der Text des Liedes „Daydream“, gesungen von Alina Köchert. Begleitet von Thomas Bär auf der Gitarre gab sie einen wunderbaren Vorgeschmack auf die kommenden Darbietungen.
Den organisatorischen Rahmen der Veranstaltung hatte Cornelia Legath mit einem Team aus Lehrern und Schülern der Realschule Selb vorbereitet. So war bereits weit vor der eigentlichen Veranstaltung geprobt worden, Dekoration wurde in das Rosenthal-Theater gebracht und der Tresen des Foyers war mit Getränken aller Art bestückt worden. Eben alles, damit Gäste wie Schüler sich ganz auf das eigentliche Hauptthema konzentrieren konnten und ein eleganter Rahmen gewährleistet war.
„Ich bin gekommen, um etwas Schönes zu sehen“, sagte Landrat Dr. Karl Döhler bei seiner Begrüßungsrede und wurde sicherlich nicht enttäuscht. Denn jede der dreizehn Schulen hatte mit ihrem Beitrag etwas ganz und gar Einzigartiges zu bieten. Ob die Sigmund-Löwe-Schule aus Kronach die Hits aus Kinder-TV-Serien ausschließlich mit Blasinstrumenten performte und dabei das Publikum zum Erraten der zugehörigen Serie animierte, oder die Realschule Helmbrechts den „Time Warp“ mit nur einer Gitarre und den Stimmen des Chors tongewaltig heraufbeschwor, auf seine Kosten kam jeder. Moderiert wurde der Abend von Philipp Hankel, der zu jeder der verschiedenen Musikgruppen auch Hintergrundinformationen lieferte. So wusste Herr Hankel von dem beeindruckenden Engagement der Johannes-Kepler-Realschule Bayreuth zu berichten, deren Musikgruppe bereits in der Jugendvollzugsanstalt gespielt hat. „Wie Jonny Cash!“ wie Herr Hankel betonte. Die Schülerinnen und Schüler der bayreuther Realschule wussten auch auf der Bühne des Rosenthal-Theaters durch ein politisches Statement und Engagement zu überzeugen. Mit dem selbstkomponierten Song „Fremd“ setzten sie sich für die ankommenden Flüchtlinge ein und riefen zu mehr Verständnis und Toleranz gegen das Fremde auf.
Den mehr als 50 geladenen Gästen aus den Bereichen Kultus und Politik gefiel das Musikfest sichtlich. Kaum jemanden gab es, der nicht zu „smoke on the water“ im Takt klatschte, als die Sigmund- Wann-Realschule Wunsiedel den Rock-Klassiker von Deep Purple als reines Bläserstück vortrug. „Ein Song, dessen Energie man sich nicht entziehen kann“, so Hankel.
Insgesamt war es auch die Begeisterung der Aufführenden, die ansteckte. Denn wer sah, wie der Chorleiter der staatlichen Realschule Ebermannstadt sein Blasorchester dirigierte, mit welcher Leidenschaft er mit einzelnen Bewegungen der Schülerinnen und Schülern die Richtung vorgab, der war überzeugt, dass diese Gruppe liebte, was sie tat.
Und als schließlich die 6. Klassen der Realschule Selb die Gäste mit dem Song „On the road“ nachhause geleiteten, blieb noch lange Zeit eine ganz eigene Energie im Rosenthal-Theater. Erst langsam verklangen die Kinderstimmen und das stetige Gemurmel des gegenseitigen Lobes sowie der Jubel über die erfolgreichen Auftritte. Die Anspannung verschwand und es gab niemanden, der an diesem Tag nicht mit einem kleinen Lächeln den Heimweg antrat.
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