Ausbildungsplan für das Lehramt an Realschulen

3.16 Musik

Fachwissenschaftliche Kompetenzen

Die Studienreferendarinnen und Studienreferendare

  • verorten die Stellung des Fachs im Bildungskanon der bayerischen Realschule, begründen den Bildungswert ihres Faches vor dem Hintergrund fachwissenschaftlicher als auch gesellschaftspolitischer Entscheidungen und ziehen entsprechende Rückschlüsse auf das eigene schulische und unterrichtliche Handeln;
  • verfügen über ein strukturiertes Fachwissen sowie grundlegende Kenntnisse der schul- und unterrichtsrelevanten Themengebiete, um kompetent und flexibel Unterrichtsprozesse zu gestalten;
  • sind beständig bereit, ihr Fachwissen und ihre Fachkenntnisse zu ergänzen und zu erweitern, um gegenwärtigen und künftigen Herausforderungen pädagogischen Handelns gerecht zu werden;
  • erweitern stets auch ihre künstlerischen sowie fachpraktischen Kompetenzen und wenden diese an, um dem Schüler in seiner pluralistischen Hör- und Erlebniswelt adäquat zu begegnen;
  • beherrschen die erforderliche Fachsprache, verdeutlichen so den wissenschaftlichen Anspruch des Faches und eröffnen hiermit den Schülerinnen und Schülern die Anwendung einer fundierten und differenzierten Ausdrucksweise;
  • nutzen die Möglichkeiten fachwissenschaftlicher und berufspraktischer Medien (Instrumente), um das Anliegen des Faches Musik engagiert zu vertreten;
  • bahnen Lernprozesse im Bereich der fächerverbindenden Bildungs- und Erziehungsaufgaben an, um den Schülern ein vernetztes Denken zu ermöglichen;
  • setzen sich vielfältig für die Gestaltung des Schullebens ein;
  • kennen und vertreten den Beitrag des Fachs zur Gestaltung individueller Lebensräume wie zur beruflichen Orientierung.

Fachdidaktische Kompetenzen

Die Studienreferendarinnen und Studienreferendare

  • orientieren sich am gültigen Lehrplan, um grundlegende Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler im Rahmen ihrer Kenntnisse und Fähigkeiten zu fördern;
  • wenden Möglichkeiten der didaktischen Reduktion und sinnvoller Schwerpunktsetzung an, um Themen innerhalb von Unterrichtssequenzen angemessen und strukturiert zu planen;
  • wenden die Kenntnis verschiedener didaktischer Konzepte in einer sinnvollen Auswahl inhaltsbezogen, schülerorientiert und situationsbedingt an;
  • wählen gezielt geeignete Unterrichtsmaterialien und Medien aus und/oder erstellen sie, um musikalische Sachverhalte anschaulich und schülergemäß zu präsentieren;
  • kennen entwicklungspsychologische und sozialisationsbedingte Voraussetzungen bei Schülerinnen und Schülern und sind in der Lage, auf diese bei der Planung des Unterrichts, bei komplexen Zielsetzungen und im Unterricht angemessen einzugehen;
  • gehen sensibel mit den unterschiedlichen Leistungsvoraussetzungen der Schülerinnen und Schüler um und bewerten, soweit möglich, auch die Lernfortschritte;
  • kennen und reflektieren unterschiedliche Formen der Leistungsbeurteilung, verfügen über einen Pool von Möglichkeiten der Leistungserhebung und wenden diesen verantwortungsbewusst, fair und transparent an;
  • erkennen Gemeinsamkeiten, Besonderheiten und Unterschiede in der Herangehens- und Betrachtungsweise unterschiedlicher Fächer der Realschule, um fächerverbindende Schul- und Unterrichtsvorhaben anzustoßen und professionell durchzuführen.

Methodische Kompetenzen

Die Studienreferendarinnen und Studienreferendare

  • setzen dem Lerngegenstand, der Situation sowie den Schülerinnen und Schülern angemessene Arbeits- und Sozialformen ein, die zielgerichtetes Arbeiten erlauben und soziales Lernen begünstigen;
  • bedienen sich eines breiten Methodenrepertoires, sodass die Motivation und die Aktivität der Schüler gefördert und die unterschiedlichen Zielsetzungen angesprochen werden;
  • setzen auf die Inhalte abgestimmte fachspezifische Methoden und Medien ein, um musikalische Kompetenzen und individuelle Begabungen der Schüler zu entwickeln;
  • beziehen das Vorwissen und die Fähigkeiten der Schülerinnen und Schüler ein, bieten den Lernenden unterschiedliche methodische Möglichkeiten und individualisierte Aufgabenstellungen an und fördern deren strukturierte und motivierte Eigentätigkeit in den unterschiedlichen, insbesondere aber den kognitiven, auditiven und psychomotorischen Lernprozessen;
  • nutzen die Möglichkeiten der Differenzierung, um altersadäquate Lernstufen anzubieten und damit den unterschiedlichen Voraussetzungen zu entsprechen;
  • berücksichtigen die Vielfalt von Handlungs- und Sozialformen und wenden die Übungs- und Probenarbeit im Unterricht und in verschiedenen Musikensembles an, um die Schüler in besonderer Weise für das (teilweise einstündige) Fach Musik zu motivieren;
  • nutzen verschiedene Medien sachgerecht und in Abwägung von Aufwand und Wirkung zur Vermittlung von Lerninhalten sowie auch als Lerngegenstand selbst, sodass die Schülerinnen und Schüler einen reflektierten und verantwortungsvollen Umgang mit diesen erlangen und somit ein Beitrag zur Medienerziehung geleistet wird;
  • gehen mit unvorhergesehenen und nicht planbaren Unterrichtssituationen in Bezug auf den Einsatz von Arbeits- und Sozialformen bzw. Medien flexibel um;
  • setzen die entsprechenden Unterrichtsverfahren durchdacht ein, um den Unterricht zeitökonomisch zu gestalten;
  • besuchen professionell geplant und angeleitet außerschulische Lernorte (z. B. Konzerte, Musicalaufführungen), um für die Schülerinnen und Schüler die unverzichtbaren Effekte einer Realbegegnung nutzbar zu machen.

Erzieherische Kompetenzen

Die Studienreferendarinnen und Studienreferendare

  • begegnen Schülerinnen und Schülern fachlich wie persönlich als Vorbild;
  • bringen sich mit ihrer künstlerischen Leistung ein, um Jugendliche für das teilweise einstündige Fach Musik zu begeistern und zu eigenem musikalischen Agieren anzuregen;
  • achten die Persönlichkeit der Schülerinnen und Schüler und können sich auf die Bedürfnisse, das Verhalten und das Handeln von jungen Menschen einstellen;
  • nehmen die sich ständig verändernde musikalische Umwelt der Jugendlichen wahr und setzen sich damit bewusst sachlich auseinander, um sie zu tolerantem Verhalten gegenüber verschiedensten musikalischen Strömungen zu erziehen;
  • nutzen die Möglichkeit, besondere musikalische Begabungen zu erkennen und zu fördern, um den Schülern eine sinnvolle Freizeitgestaltung und damit eine Bereicherung des Lebens aufzuzeigen;
  • sensibilisieren für die Vielfalt der Musik, indem sie Schüler sowohl im außerunterrichtlichen und außerschulischen Bereich musikalisch unterstützen als auch zum Besuch musikalischer Aufführungen anregen;
  • gehen mit dem einzelnen Schüler angemessen und mit der erforderlichen Zuwendung und Distanz um;
  • treten vor der Klasse sicher auf und zeigen einen klaren Führungsstil;
  • verfügen über eine klar ausgeprägte Erziehungskompetenz, um auf Schülerverhalten angemessen zu reagieren;
  • nehmen in schwierigen Situationen angemessen Einfluss, indem sie disziplinarische Maßnahmen sinnvoll und konsequent umsetzen;
  • reflektieren kritisch den eigenen Unterricht und didaktische Zielsetzungen, um Unterrichtsqualität zu gewährleisten bzw. zu steigern und dem sich wandelnden Bildungsauftrag zu begegnen;
  • bedienen sich geeigneter Diagnose- und Rückmeldeverfahren, um individuell zu fördern und Unterrichtsprozesse zu verbessern;
  • beurteilen die von den Schülern erbrachten kognitiven Leistungen nach einheitlichen Kriterien und bewerten motorische Fähigkeiten und künstlerische Äußerungen transparent und fundiert, um die musikalische Weiterentwicklung zu fördern;
  • beraten Schüler bei Problemen im Bereich von vokaler und instrumentaler Präsentation, um dem Schüler eine Weiterentwicklung zu ermöglichen;
  • beraten begabte Schüler und deren Eltern hinsichtlich einer instrumentalen Ausbildung und zeigen auf, dass man durch konsequentes Lernen und beharrliches Üben und damit durch Automatisierung von Handlungsabläufen auch und vor allem im künstlerischen Bereich erfolgreich sein kann;
  • entdecken Schülerinnen und Schüler mit musikalischen Begabungen und setzen sie in der Klassen- und Schulgemeinschaft individuell ein, um den Einzelnen in seinem Selbstwertgefühl zu bestärken und um weitere Jugendliche für das musikalische Tun zu begeistern.
  • fördern das Schulklima auch in Zusammenarbeit mit anderen Kollegen;
  • legen eigene Ressourcen frei, indem sie Strategien zur effizienten Gestaltung des Arbeitsalltags nutzen.



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