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Realschule Alzenau ist Fairtrade School

Die staatliche Realschule Alzenau (Edith-Stein-Schule) ist „Fairtrade-Schule“ ausgezeichnet worden.

Zu Beginn der Auszeichnungsfeier berichtete Schulleiter Michael Lisczyk in einer Rede zunächst von dem Bestreben, Fairtrade-Schule zu werden. Die Initiative dazu ging von Niklas Höfler, einem ehemaligen Schüler der Schule, aus. Vorreiter war die Stadt Alzenau, welche bereits den Titel Fairtrade-Stadt hatte. Nachdem das Schulforum zugestimmt hatte, konnten die ersten Aktionen starten. Herr Lisczyk wies in diesem Zusammenhang auf zahlreiche bereits früher durchgeführte Aktionen hin, z.B. die Teilnahme an der Landesgartenschau mit einem Energieparcours. Er dankte dem Fairtrade-Team, forderte die Schülerinnen und Schüler dazu auf, Verantwortung zu übernehmen, und betonte die Aufgabe der Schule, die Jugendlichen auf dem Weg zu verantwortungsbewussten Bürgern zu begleiten.

Frau Hock gab zusammen mit ihrem Fairtrade-Team aus Schülerinnen und Schülern, das die Umsetzung der Idee an der Schule vorangetrieben hatte, einen Einblick in die Arbeit der Gruppe. Die Jugendlichen nannten ihre Gründe für die Teilnahme, berichteten von den Anfängen, der ersten Aktion (WM-Brote) und zahlreichen weiteren Aktionen wie dem Smoothieverkauf, der Gestaltung von T-Shirts oder dem Verkauf von Obstspießen beim Schulfest. Weitere Aktivitäten seien in Planung. Alzenaus Bürgermeister Dr. Legler lobte das vorbildliche Engagement der Schülerinnen und Schüler und dankte ihnen für ihre Unterstützung. Die Fairtrade-Stadt Alzenau sei stolz auf Schulen, die sich beteiligen. Fairtrade sei etwas Besonderes, denn man richte den Blick auf diejenigen in anderen Teilen der Welt, denen es nicht so gut gehe. Der Bürgermeister zitierte aus einem Lied des Schulchors: „Wir sind alle nur Gäste auf dieser Welt“. Deshalb müsse man pfleglich damit umgehen. Jeder könne einen Beitrag leisten, indem er Fairtrade- oder regionale Produkte kaufe. Frau Berit Schurse, externe Fairtrade-Referentin von TransFair, überreichte dem Fairtrade-Team eine Urkunde sowie eine Tafel, die im Schulhaus angebracht wird, und betonte die Bedeutung des Projekts, weil es immer wieder bewusst mache, dass hinter vielen Dingen, die wir konsumieren, die Ausbeutung von Menschen bzw. der Natur stecke. Der faire Handel will dagegen angehen. Beispielsweise hätten weltweit 260 Millionen Kinder keinen Zugang zu primärer und sekundärer Schulbildung. Fairtrade könne helfen, weil dadurch ausbeuterische Kinderarbeit verboten und Schulbildung ermöglicht werde. Die Edith-Stein-Schule sei nun Teil einer großen Bewegung.

Frau Schurse erklärte ferner die Kriterien, die erfüllt werden müssen, um den Titel „Fairtrade-School“ zu bekommen: Zunächst muss ein Schulteam gebildet werden, das Treffen und Aktivitäten zum fairen Handel organisiert. Zudem wird ein Kompass entwickelt, der die Pläne der Schule im Hinblick auf den fairen Handel festhält. Zusätzlich müssen an der Schule fair gehandelte Produkte verzehrt und verkauft werden. Nicht zuletzt soll die Fairtrade-Idee Bestandteil des Unterrichts und verschiedener Aktionen sein. All diese Kriterien hat die Edith-Stein-Schule „mehr als erfüllt“. Allerdings war dies erst der Anfang. Die Motivation ist groß, weiterzuarbeiten und in zwei Jahren zertifiziert zu werden. Frau Schelbert vom Weltladen Alzenau gratulierte ebenfalls zur Auszeichnung, lobte das ehrenamtliche Engagement und übergab als Geschenk einen fair gehandelten Fußball. Abschließend wurden die Gäste mit Fairtrade-Speisen und -Getränken verköstigt.

Text: Ottilie Hochrein / Redaktion: Christian Freiburg





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