Seit 1988 trägt die Realschule Meitingen den Namen des katholischen Priesters Dr. Max Josef Metzger (1887-1944). Am 17.11.2024 erfolgte in Freiburg im Breisgau dessen Seligsprechung aufgrund seines Martyriums, das er durch die Nationalsozialisten erlitt.
Angesichts seiner Erfahrungen als Feldgeistlicher im 1. Weltkrieg setzte Metzger sich für den Frieden ein. Schon früh arbeitete er für die Ökumene. Metzger gründete das „Christkönigs-Institut“, das bis zum heutigen Tag in Meitingen existiert. Er erkannte, dass nur ein vereinigtes Europa dauerhaft Frieden bringen könne. In seinem „Memorandum“ (Demokratisches Manifest), das er für die Zeit nach dem 2. Weltkrieg formulierte, beschrieb er seine Vision vom Leben in den „vereinigten Staaten Europas“.
Anlässlich der Seligsprechung beschäftigte sich die gesamte Schulfamilie mit ihrem Patron. Religionslehrerin Regina Brandmayr initiierte zwei Aktionen, die als sichtbare Zeichen an ihn erinnern: So bastelten alle etwa 1000 Kinder und Jugendlichen aus Papier Friedenstauben, die nun in der Aula hängen und symbolisieren, dass jeder einen Beitrag zum Frieden leisten kann und muss. Eine neu gestaltete Gedächtniswand mit Themen, die Dr. Metzger wichtig waren (z. B. Pazifismus, Glaube, Ökumene, Europa, Gemeinschaft, Engagement), zeigt, wie die Meitinger Schülerinnen und Schüler im Hier und Heute seine Vision leben: Ob im Engagement für Europa (Erasmus), im interkulturellen Austausch (Partnerschule in Sri Lanka), im sozialen Engagement oder im religiösen Leben.
Text: René Brugger
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