Neunburg vorm Wald – Ein ganz besonderer Moment für die letztjährige Klasse 8c der Gregor-von-Scherr-Schule: Am vergangenen Montag wurde ihnen im feierlichen Rahmen der Jugend-Kulturförderpreis des Bezirks Oberpfalz in der Kategorie „Kunst – ästhetisch-künstlerisches Handeln“ verliehen. Die Ehrung fand im prachtvollen Festsaal des Neunburger Schlosses statt, wo Bezirkstagspräsident Franz Löffler persönlich die Auszeichnung überreichte. Die Schülerinnen und Schüler konnten mit ihrem Projekt „Land-Art international“ die Jury auf ganzer Linie überzeugen.
Was vor gut einem Jahr im Seminarium im Murnthal in Zusammenarbeit mit dem Ortenburg-Gymnasium und der Kunstakademie Pilsen entstand unter Leitung ihrer Kunstlehrkraft RSDin Diana Schmidberger, war mehr als nur eine einfache kreative Übung. Mit ihrem Land-Art-Projekt haben die Jugendlichen die Möglichkeiten dieser Kunstform auf eindrucksvolle Weise ausgeschöpft und gezeigt, dass es sich dabei um weit mehr handelt, als nur Naturmaterialien zu arrangieren. Die Schüler setzten sich intensiv mit der Landschaft auseinander und entdeckten das künstlerische Potenzial der Natur, das sie in ihren beeindruckenden Installationen zum Ausdruck brachten.
Der grenzübergreifende Ansatz des Projekts verlieh dem kreativen Prozess eine besondere Herausforderung. Die Jugendlichen arbeiteten in gemischten Gruppen, in denen Englisch, Deutsch und Tschechisch als gemeinsame Verständigungsbasis dienten. Trotz der sprachlichen und kulturellen Unterschiede gelang es den Teilnehmern, kreative und ausdrucksstarke Kunstwerke zu schaffen, die anschließend auch in einer Ausstellung präsentiert wurden. Diese fand in Zusammenarbeit mit dem „Kunstverein Unverdorben“ statt und wurde von eigenen Texten zu den Kunstwerken begleitet. Die Ausstellung verdeutlichte, wie tief sich die Projektgruppen mit ihren Kreationen auseinandergesetzt haben.
Besonders beeindruckend waren die Werke mit Titeln wie „Skelett der Veränderlichkeit“, „Spiegelriff“ und „Unterirdischer Klang“, die nicht nur durch ihre ästhetische Gestaltung überzeugten, sondern auch Geschichten über die Verbindung von Mensch und Natur erzählten. Durch die fotografische Dokumentation der vor Ort belassenen Installationen, die Wind und Wetter ausgesetzt waren, wurde die Vergänglichkeit der Kunstwerke auf poetische Weise eingefangen.
Ein besonderes Highlight war für die Schülerinnen und Schüler sicherlich auch der Eintrag ins Goldene Buch ihrer Schulstadt Neunburg vorm Wald.
Der Jugend-Kulturförderpreis würdigt damit nicht nur die herausragenden künstlerischen Leistungen der Schülerinnen und Schüler, sondern auch ihre Fähigkeit, Grenzen – zwischen Schulen, Ländern und Generationen – zu überwinden. Der Dank und die Glückwünsche des Bezirks Oberpfalz gelten der Klasse 8c, die mit ihrem Engagement und ihrer Kreativität ein beeindruckendes Beispiel für jugendliche Kunstförderung in der Region gesetzt hat.
Text: RSDin Diana Schmidberger
Foto: Eintrag der Schülerinnen ins Goldene Buch der Stadt Neunburg
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