Realschulchampion 2017

Am 17. November 2017 wurde beim internationalen Automobilzulieferer Brose in Coburg die Auszeichnung zum oberfränkischen Realschulchampion verliehen. Bei diesem bayernweit einmaligen Projekt handelt es sich um eine Kooperation von Schule und Wirtschaft. Die oberfränkischen Realschulen haben Vorschläge eingereicht, oder die Schüler haben sich selbst beworben. Eine Jury aus Elternvertretern, Wirtschaft und Schulen wählte aus den Bewerbungen in den Kategorien soziales Engagement, Sport, kulturell-musisch und MINT aus. Hinzu kamen noch einmal 24 Preisträger in der Kategorie Schulleistung. Das Projekt des Ministerialbeauftragten für die Realschulen in Oberfranken wird neben zahlreichen Sponsoren von den herausragend engagierten Premiumpartnern Brose Unternehmensgruppe, REHAU AG, Wedlich Service Gruppe und den Sparkassen in Oberfranken getragen.

„Hall of Fame“

Johannes Koller, Ministerialbeauftragter für die Realschulen in Oberfranken, brachte in Anlehnung an den bekannten Song von „The Script“ zum Ausdruck, dass an diesem Abend Sieger ausgezeichnet und gefeiert werden, die in den fünf Kategorien, auf die die Realschule in Bayern ein besonderes Augenmerk legt, aus eigenem Antrieb mehr tun, als verlangt wird. Sie alle haben selbst angepackt, haben sich inspirieren lassen und die Ehrung an diesem Abend sei der Beweis, dass sich das Engagement gelohnt habe. Der Gruß des Ministerialbeauftragten ging vor allem an die zahlreichen Ehrengäste, die dieser „Hall of Fame“ erst den richtigen Glanz verleihen, aber auch an die begleitenden Eltern, Schulleiter und Lehrkräfte, die als Unterstützer und Ratgeber fungieren. Die Leistungen der an diesem Abend Ausgezeichneten seien nur durch eine gute, kontinuierliche Zusammenarbeit von Schule, Elternhaus und Wirtschaft möglich, so Koller.

Talkrunde

Im Vorfeld der eigentlichen Preisverleihung wurde im Rahmen einer Talkrunde das Projekt Realschulchampion aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet: Michael Stammberger, Leiter Aus- und Weiterbildung Brose Gruppe, Ministerialrat Rüdiger Wieber (StMBW) und Paulina Hümmer, Auszubildende bei Brose und ehemalige Realschülerin, beantworteten Fragen rund um das Projekt, zur Realschule im Allgemeinen sowie zum Thema „Bildung im digitalen Zeitalter“.

Auf die Frage der Moderatoren Anita Küfner und Peter Schüll nach den Gründen für das Engagement bei dieser Preisverleihung, betonte Michael Stammberger die Möglichkeit, Schule und Wirtschaft auf diesem Weg noch enger zu verknüpfen und die herausragenden Projekte in Oberfranken zu bündeln. Die Auszeichnung zum Realschulchampion habe einen enormen Wert für die Ausbildungsbewerbung und könne Türen öffnen.

Als Selbstverständlichkeit und besonderes Zeichen der Wertschätzung betonte Rüdiger Wieber seine regelmäßige Anwesenheit bei der Preisverleihung. Gleichzeitig überbrachte er die besten Grüße seiner Abteilung im Kultusministerium und hob die Bedeutung der Realschule mit ihrem profilierten Bildungsangebot hervor. Dadurch sei sie nicht nur mitten in der Gesellschaft beheimatet, sondern werde Absolventinnen und Absolventen entlassen, die im Zeitalter der Digitalisierung den Mittelbau der Gesellschaft bilden. Bei der Digitalisierung sieht sich auch die Brose Gruppe starken Veränderungen gegenüber, vor allem im Bereich der Arbeitsprozesse. Medienkompetenz werde zu einer Schlüsselkompetenz der Lernenden. Gerade die additive Fertigung erfordere eine höhere Komplexität der Vorbereitung. Zukünftig, so Brose Ausbildungsleiter Michael Stammberger, würde zunehmend künstliche Intelligenz in der Produktion von Bauteilen eingesetzt. Darauf müssten Lernende vorbereitet werden. Die Auszubildende Paulina Hümmer berichtete von den Anforderungen, die ein technischer Produktdesigner erfüllen müsse. Sie lobte die Realschulen, die viel für die Schüler investieren würden, besonders in berufsvorbereitenden Bereichen, hob aber auch die nötige Eigeninitiative der Schülerinnen und Schüler hervor, die nötig sei und bei diesem Festakt besonders deutlich werde. Als allgemeinbildende Schulart, so Wieber, gebe die Realschule den Schülerinnen und Schülern nicht nur Kompetenzen mit auf den Weg, sondern auch das nötige Wissen sowie Wertvorstellungen, um die Fülle an Angeboten einordnen und bewerten zu können. Als Herausforderung sieht Michael Stammberger vor allem die Weiterentwicklung der Mitarbeiter, aber auch die Anpassung der Berufe. Soziale Netzwerke müssten auch genutzt werden, um berufsrelevantes Wissen auszutauschen. Positiv zu bewerten seien das duale Ausbildungssystem in Deutschland und die Kooperation der Wirtschaft mit Hochschulen.

Preisverleihung

Dass für das anwesende Publikum die Schülerinnen und Schüler, die durch ihren hohen Arbeitseinsatz und ihre hervorragenden Leistungen zu den Siegern in der Kategorie Schulleistung gehören, nicht Fiktion oder ein postfaktisches Phänomen seien, sondern sie leibhaftig in der „Hall of Fame“ geehrt würden, betonte Peter Schüll bei seinen einstimmenden Worten. Aufgrund sehr guter Schulleistungen durften dann Andreas Dürr, Lara Finzel, Emma Schnapp, Johanna Weidner (alle Viktor-von-Scheffel-Schule Bad Staffelstein), Marie Fröhling und Marie Reuß (Steigerwaldschule Ebrach), Sarah Wengert (RS Coburg II), Sophie Krämer (RS Ebermannstadt), Laura Wolf und Oliver Wiegärtner (RS Pegnitz), Dominik Dietrich (Markgraf-Friedrich-Schule Rehau) sowie Jonas Pöllmann (Sigmund-Wann-RS Wunsiedel) das zweite Siegertreppchen besteigen, da sie in allen Vorrückungsfächern im Jahreszeugnis 2016/17 die Note 1 aufwiesen.

Der erste Platz in der Kategorie Schulleistung ging an zwölf Schülerinnen und Schüler, die den sagenhaften Gesamtnotendurchschnitt von 1,0 erreichten: Moritz Sommer (Viktor-von-Scheffel-Schule Bad Staffelstein), Nina Zwosta (Maria-Ward-RS Bamberg), Luisa Helm (RS Burgkunstadt), Nele Eichenmüller (RS Ebermannstadt), Nadine Lunz (Steigerwaldschule Ebrach), Sophie Schmittschmitt (RS Hirschaid), Lukas Birnstiel (Siegmund-Loewe-RS Kronach), Kathleen Öhrl (RS Neustadt bei Coburg), Lena Walter und Lisa Walter (Markgraf-Friedrich-Schule Rehau), Sandrina Freudensprung (beide RS Scheßlitz) und Theresa Ennisch (Sigmund-Wann-RS Wunsiedel).

Dotiert mit 600 Euro gingen im Anschluss der Scheck sowie der dazugehörige Pokal in der Kategorie „Schulpreis“ in diesem Jahr an die Steigerwaldschule Ebrach. Für vielseitiges und beständiges Engagement sowie für regelmäßige Nominierungen in allen Kategorien seit Beginn der Verleihung des oberfränkischen Realschulchampions nahm RSDin Katja Kühne den Preis für ihre Schule, die MINT 21 Schule, Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage, Fairtrade-Schule, Umweltschule in Europa und Naturpark-Schule ist, entgegen.

Kulturell-musisch höchsten Eifer zeigten die Kandidaten in der anschließend ausgezeichneten Leistungskategorie. Die Theatergruppe der Johann-Georg-August-Wirth-RS Hof belegte den dritten Platz, Jonas Backer von der Johannes-Kepler-RS Bayreuth und Daniel Schneider von der RS Pegnitz belegten den zweiten Platz. Der erste Platz ging, aufgrund seiner herausragenden musikalischen Leistungen auf fünf Instrumenten, an Kevin Klenner von der Siegmund-Loewe-Schule Kronach.

Durch außerordentliche sportliche Leistungen taten sich die Fußballspielerin Alina Fuchs von der RS Ebermannstadt und der Basketballer Kay Bruhnke von der RS Hirschaid, die zusammen den 3. Platz belegten, die Cross- und Skilangläuferin Cecil Kümpel (RS Coburg I, 2. Platz) sowie der Bogenschütze Philip Baumann (RS Pegnitz, 1. Platz) hervor. Den Sonderpreis erhielt Gardetänzerin Melissa Lichtblau von der Fichtelgebirgsrealschule Marktredwitz.

Für hervorragendes soziales Engagement wurden Maximilian Engel (Graf-Stauffenberg-RS Bamberg, 1. Platz), Rut Reich (RS Burgkunstadt) und Simon Deinlein (RS Pegnitz), 2. Platz, sowie das Projekt Miteinander stiften (RS Scheßlitz, 3. Platz) ausgezeichnet. Einen Sonderpreis erhielt die Klasse 10a der Johann-Georg-August-Wirth-RS Hof.

Der dritte Platz der Kategorie MINT ging an die Schulgarten-Gruppe der RS Coburg II. Philip Baumann und Valentin Regner vom „Schüler experimentieren“-Team der RS Pegnitz positionierten sich auf dem zweiten Platz und der erste Platz wurde an Franz Schmitt vom „Jugend forscht“-Team der Steigerwaldschule Ebrach vergeben.

Anita Küfner, Jens Scheler und Peter Schüll führten gekonnt durch ein kurzweiliges und abwechslungsreiches Programm, das durch zwei Gesangsbeiträge von Jonas Backer (Johannes-Kepler-RS Bayreuth), einen Auftritt der Theatergruppe der Johann-Georg-August-Wirth-RS Hof, eine Kostprobe seines Könnens auf dem Marimbaphon von Kevin Klenner (Siegmund-Loewe-Schule Kronach), eine Tanzeinlage von Melissa Lichtblau (RS Marktredwitz) sowie Videobeiträgen des Projekts Miteinander stiften (RS Scheßlitz) und einem Stück von Daniel Schneider auf seiner Orgel (RS Pegnitz) beeindruckend umrahmt wurde.

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