25 Jahre Friedensdemonstrationen, 25 Jahre Friedliche Revolution und schließlich 25 Jahre Mauerfall – dass solche Jahrestage und die damit verbundenen Feierlichkeiten und Veranstaltungen nicht spurlos an den Wendestädten Hof und Plauen vorbeigehen können, versteht sich von selbst.
Aus diesem Grund versammelten sich bereits zum Ende des letzten Schuljahres die Schülerinnen und Schüler der jetzigen Klasse 9d sowie einige Schüler der Christoph-Hufeland-Oberschule aus Plauen in Hof und begannen mit der Erarbeitung eines Theaterstücks, das die Ereignisse des Jahres 1989 darstellen soll. Den historischen Rahmen veranschaulichte am selben Tag Siglinde Waschke bei einer Führung durch die Gedenkstätte Mödlareuth.
Die nächste Etappe folgte Ende September, als sich alle Beteiligten in der Jugendherberge „Alte Feuerwache“ trafen, um die eigentliche Inszenierungsarbeit zu beginnen. Unter der Leitung der Theaterpädagogen Claudia Wagner aus Hof, Steffi Liedtke aus Plauen und Silvio Handrick aus Zwickau studierten die Jugendlichen in nur fünf Tagen die rund 100-minütige Handlung ein. Am 01. Oktober erfolgte dann in den Räumen der ehemaligien Bahnhofskantine in Hof – dem historischen Schauplatz des 01.Oktober 1989 – die Premiere vor rund 110 Gästen. Das Stück zeigt an Hand einer fiktiven Liebesgeschichte die Abfolge der Ereignisse, die schließlich dazu führten, dass im Herbst 1989 mehrere tausend Bürger der DDR in Zügen in den Westen ausreisen durften. Weitere Aufführungen erfolgten am 03. Oktober im Oberen Bahnhof in Plauen, am 07.Oktober im Theater Plauen und am 20.10. im Theater Hof vor jeweils ausverkauften Rängen.
Im Rahmen ihrer Arbeit am Stück erlebten die Schülerinnen und Schüler Geschichte hautnah. So interviewten sie Zeitzeugen, besichtigten historische Schauplätze, eröffneten sogar einen Schauraum in der „Alten Feuerwache“ in Plauen und waren geladene Gäste bei der zentralen Gedenkveranstaltung in Plauen. Das Echo in den Medien war dementsprechend groß, so zeigte das Bayerische Fernsehen zum Beispiel in einer Livesendung vom Hofer Bahnhof Ausschnitte aus dem Stück.
Zum Abschluss der Theaterarbeit erfolgte am 21.10. auf Einladung der Landtagspräsidentin Frau Barbara Stamm eine Fahrt nach München, wo die Jugendlichen im Rahmen der Ausstellungseröffnung „Diktatur und Demokratie im 20. Jahrhundert“ öffentlich gewürdigt wurden. Darüber hinaus wurde das Theaterstück bei Wettbewerben in Sachsen und Bayern eingereicht – das Ergebnis steht allerdings noch aus.
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