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5 Jahre gemeinsame deutsch-uruguayisches Projekte zum Lernbereich Globale Entwicklung in der Achental-Realschule

Die Achental-Realschule Marquartstein führt seit jetzt 5 Jahren gemeinsam mit Schülern aus ihrer Partnerschule, der Deutschen Schule Montevideo (Uruguay), Projekte zum Lernbereich Globale Entwicklung durch. Auch 2016 wird die Achental-Realschule wieder eine Dokumentation ihres gemeinsamen Projektes zum Thema „Umgang mit Vielfalt. Unterschiede verbinden – Gemeinsam einzigartig“ beim Schulwettbewerb des Bundespräsidenten zur Entwicklungspolitik einreichen.

Zur Vorbereitung auf das gemeinsame Projekt im Januar 2016 thematisierte die neu gebildete Klasse 5b zusammen mit ihrem Klassenleiter Thomas Winkler das Thema Vielfalt. Die Schüler erkannten, alle neuen Schüler sind verschieden und haben doch so die Möglichkeit, gemeinsam eine einzigartige Klassengemeinschaft zu bilden. Sie stellten auch fest, dass Verschiedenheit der Normalfall, ja sogar nötig ist. Wir können uns ergänzen und voneinander lernen. Die Schüler überprüften danach ihre Erkenntnisse, indem sie Erwachsene befragten und sich Geschichten erzählen ließen, in denen die Erwachsenen Unterschiede als Chance erlebten: Musikkapellen leben vom Miteinander der unterschiedlichen Instrumente, der Mischwald ist stabiler als eine Monokultur usw. Diese Geschichten wurden gesammelt und dann beim bundesweiten Vorlesetag in unserer Schule anderen vorgelesen. Auch unser Gastlehrer aus Tunesien zeigte sich sehr interessiert und hatte, obwohl sehr verschieden, doch die gleichen Erfahrungen gemacht. Unterschiedlichkeit als Chance durfte die Klasse beim "Alternativen Sportfest" in unserer Schule erleben. Schüler der Achental-Realschule und 20 geistig behinderte Kinder aus dem Heilpädagogischen Zentrum Ruhpolding stellten sich in gemischten Gruppen dem sportlichen Wettkampf. Nur gemeinsam konnten gesunde und behinderte Kinder Erfolg haben. Gemeinsam waren sie eine einzigartige Mannschaft. Die Klasse 5b war sehr beeindruckt von diesem Erlebnis.

Gut vorbereitet kam die Klasse nun zu dem gemeinsamen Projekt mit den Schülern aus der Partnerschule in Uruguay. Bei einer ersten Begegnung lernten sich alle Schüler spielerisch kennen. Sie bearbeiteten dann Fragebögen zu den unterschiedlichen Schulen in Deutschland und Uruguay. Deutsche Schüler mussten als "Uruguayer" und uruguayische Schüler als "Deutsche" der ganzen Gruppe berichten. Dieser Perspektivwechsel war eine interessante Erfahrung für alle.

Am nächsten Aktionstag untersuchten die Schüler die Frage, was ist typisch deutsch bzw. typisch uruguayisch. Viel ergiebiger waren die Fragen: "Was können die Deutschen / Uruguayer besonders gut?" und "Was sollten die Uruguayer / Deutschen noch lernen?" Die Schüler erkannten die Verschiedenheit als Chance. Unsere Unterschiede helfen uns! Sie verbinden uns miteinander und geben uns die Chance durch- und miteinander gemeinsam einzigartig zu werden. Die Ergebnisse wurden am letzten Projekttag zusammengeführt. Jeweils eine Stärkenkarte des einen Volkes wurde mit einer "Lernbedarfkarte" des anderen zusammengeheftet. Deutsche und uruguayische Wäscheklammern verbanden die jeweils zwei Karten an einer gemeinsamen Wäscheleine. Die Menschen beider Länder, Uruguayer und Deutsche, können mit- und voneinander lernen. Entwicklung ist keine Einbahnstraße!

Mit einem fröhlichen Abschlussfest bei bayerischen und uruguayischen Spezialitäten, Geschenken, Dirndldrahn und Plattln endete die interessante und lehrreiche Projektwoche.

Thomas Winkler





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