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Hinweise zum Umgang mit dem Krieg in der Ukraine in der Schule

Die Solidarität an den bayerischen Schulen mit den aus der Ukraine geflüchteten Menschen ist groß. (Copy: km.bayern.de)

Der Krieg in der Ukraine beschäftigt und verunsichert Menschen weltweit. Vor kurzer Zeit erschien dies noch undenkbar und es macht viele fassungslos, wütend, hilflos und ängstlich. Im Folgenden werden Hinweise gegeben, wie in der Schule mit der schwierigen aktuellen Situation umgegangen werden kann.

Menschen, die durch die Pandemie oder andere Schicksalsschläge bereits belastet sind, werden nun zusätzlich von den Auswirkungen dieses Krieges belastet. Insbesondere betroffen sind z.B. Familien, die aus der Ukraine oder Russland stammen. Sie sorgen sich um Verwandte und Freunde und spüren die Auswirkungen des Konfliktes auch hier.

Unsicherheit, Hilflosigkeit u.a. sind normale Reaktionen auf eine unnormale Situation. Sie können sich bei jedem innerhalb der Schulfamilien (Schüler, Eltern, Lehrkräfte und weiteres Schulpersonal) unterschiedlich zeigen: Es gibt diejenigen, die durch die Ereignisse weniger berührt werden bzw. sich kaum berühren lassen. Andere Menschen können aber mit großen Ängsten reagieren und in ihrem Sicherheitsempfinden massiv beeinträchtigt sein.

Die mediale Berichterstattung rund um die Uhr, im Fernsehen, auf Internetportalen und in den sozialen Netzwerken, kann den Krieg in unmittelbare Nähe rücken. Vor allem Bilder von Gewalt können starke psychische Auswirkungen haben.

Hinweise zum Umgangund weitere Informationen finden Sie hier:

https://www.km.bayern.de/ukraine.html

Durch schulische Strukturen Sicherheit und Geborgenheit vermitteln: Mit Pädagogischen Willkommensgruppen richtet das bayerische Kultusministerium ab sofort ein Angebot für geflüchtete Kinder und Jugendliche aus der Ukraine ein.

Kultusminister Prof. Dr. Michael Piazolo erklärt dazu: „Die Kinder und Jugendlichen, die hier ankommen, sind durch die Flucht und das Kriegsgeschehen in ihrer Heimat oft stark traumatisiert. Für sie ist jetzt ein sicherer Ort besonders wichtig, um wieder etwas Normalität, Halt und Geborgenheit zu finden und das Erlebte zu verarbeiten. Mit den Pädagogischen Willkommensgruppen schaffen wir einen solchen sicheren Ort. Unser Ziel ist, dass die geflüchteten jungen Menschen so schnell wie möglich eine Schule besuchen können. Deswegen richten wir schulartübergreifend die Willkommensgruppen ein.“

Geregelte Struktur im Alltag mit festen Bezugspersonen

Die Pädagogischen Willkommensgruppen sollen ein fester Rahmen sein, der Kontinuität, Halt und Stabilität bietet. Die Gruppen sollen den geflüchteten jungen Leuten eine geregelte Struktur im Alltag mit festen Bezugspersonen geben und einen leichteren Einstieg ins Schulsystem ermöglichen. Auch altersgemischte Gruppen sind möglich. Betreut werden sollen die geflüchteten Kinder und Jugendlichen von festen Bezugspersonen. Infrage kommen hier Lehrkräfte, sonstiges pädagogisches Personal (z. B. Drittkräfte), Lehramtsstudierende, pensionierte Lehrkräfte, aber auch ehrenamtliche Kräfte aus dem Umfeld der Schule. Das Angebot kann, abhängig von den örtlichen Gegebenheiten und von den Bedürfnissen der geflohenen Kinder, unterschiedlich ausgestaltet sein. Die Schulen erhalten vom Kultusministerium Unterstützung bei der Einrichtung von Pädagogischen Willkommensgruppen (z. B. good-practice-Beispiele, pädagogische Konzepte, Informationen zum ukrainischen Schulsystem etc.).

Bewegungs- und Förderangebote für die geflüchteten Kinder

Über die Pädagogischen Willkommensgruppen sollen die geflüchteten jungen Menschen den Schulalltag in Bayern beim Unterricht und anderen Schulveranstaltungen kennenlernen. Wichtig sind etwa Bewegungs- oder kreative Angebote, bei denen sie untereinander und mit ihren bayerischen Mitschülerinnen und Mitschülern in Kontakt kommen. Wichtig ist Minister Piazolo außerdem, dass dabei das Erlernen der deutschen Sprache gefördert wird. Das ist etwa in Projekten mit Schülerinnen und Schülern aus Regelklassen möglich. Ukrainische Lehr- und Unterstützungskräfte können den jungen Leuten zudem dabei helfen, eine Verbindung zur ukrainischen Heimat zu halten.

Verzahnung mit dem regulären Unterrichtsgeschehen möglich

Die Pädagogischen Willkommensgruppen sind offen und flexibel. Die Schülerinnen und Schüler der Willkommensgruppen können – ggf. auch begabungs- und neigungsabhängig – phasenweise passende Unterrichtsstunden in einzelnen Regelklassen besuchen. So lassen sich die Gruppen bei Bedarf mit dem regulären Unterrichtsgeschehen verzahnen.

„Wir wollen allen Kindern und Jugendlichen aus der Ukraine einen sicheren Hafen bieten und mithelfen, dass das Leben für sie weitergeht. Für die Solidarität, die ich überall an den Schulen in Bayern spüre, meinen großen Dank und Respekt!“, so Piazolo abschließend.

 





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