Praktika absolvieren

Praktika können in den unterschiedlichsten Formen angeboten werden. Jede Schule sollte für sich entscheiden, wie sie ihr Angebot gestalten möchte. Dabei sind natürlich regionale Besonderheiten ins Auge zu fassen und zu berücksichtigen.

Laut Umfrage unter den bayerischen Realschulen absolviert jeder Realschüler während seiner Schullaufbahn an der Realschule gut acht Praktikumstage. (Stand: 2023)

Das ISB hat einen Leitfaden zum Qualitätsmanagement in der beruflichen Orientierung erstellt:

https://www.schulentwicklung.isb.bayern.de/qmbs/qmbs-projekte/leitfaden-zur-qualitaetsbestimmung-von-massnahmen-zur-beruflichen-orientierung/

Grundlegendes

Schülerinnen und Schüler nutzen die Möglichkeit des Praktikums entweder als

  • Wochenpraktikum
  • Schnupperpraktikum, das i. d. R. von den Schulen organisiert wird und verschiedene Bezeichnungen hat wie roadshow oder jobshuttle
  • einzelne Praktikumstage

Die rechtlichen Rahmenbedingungen werden unter anderem durch BaySchO, RSO, BayEUG sowie durch das Jugendarbeitschutzgesetz JArbSchG geregelt.

Siehe auch allgemeine Hinweise für Lehrkräfte.

Vorbereitung

Schülerinnen und Schüler sollten nicht unvorbereitet in ein Praktikum gehen. Die Schule kann vielerlei Unterstützungsmaßnahmen im Vorfeld anbieten:

  • Praktikumsplatzsuche unterstützen
  • Vorbereitungstag durchführen und/oder Praktikumsleitfaden erstellen: die Schülerinnen und Schüler erhalten Informationen zu Kleidung, Verhalten, Verhalten in Problemfällen, Aufgaben während des Praktikums, Rechtliches
  • Versicherungsschutz (Haftpflicht-, Unfallversicherung) abklären
  • Informationsschreiben an alle Beteiligten ausgeben
  • zusammen mit den Jugendlichen einen Anforderungskatalog erstellen 
  • Mappe zum Sammeln von Unterlagen anlegen lassen (Aufgabenstellungen, Laufzettel u. ä.)
  • Vorbericht mit Erwartungen der Jugendlichen und/oder Lehrkräfte erstellen lassen 
  • verschiedene Berufsfelder vorstellen und nach Möglichkeit anbieten
  • Bestätigungsformulare an Schüler und/oder Unternehmen ausgeben

 Die Handwerkskammer bietet das Heft "Mein Praktikum" an: http://www.hwk-bayern.de/meinpraktikum

 https://planet-beruf.de/schuelerinnen/welche-ausbildungen-gibt-es/praktikum

 Unter https://www.lehrstellen-radar.de/ findet man nicht nur Lehrstellen, sondern auch Praktikumsstellen.

Begleitung

Zur Begleitung können folgende Maßnahmen empfohlen werden:

  • Lehrkräfte besuchen Schülerinnen und Schüler in den Betrieben
  • Lehrkräfte halten Kontakt zu den Praktikumsbetrieben
  • die Jugendlichen einen Praktikumsbericht (Berichtsheft) erstellen lassen
  • um die Zusammenarbeit mit den Unternehmen zu optimieren, kann man als Lehrkraft Rückmeldebögen an diese ausgeben, in denen sie positive und kritische Anmerkungen zur Organisation des Praktikums machen können

Nachbereitung

Es ist sinnvoll, den Schülerinnen und Schülern nach dem Praktikum die Möglichkeit zu geben, ihre Erfahrungen zu reflektieren. Dies kann auf unterschiedliche Weise geschehen.

  • Berichtsheft auswerten: im Unterrichtsgespräch, in Einzelgesprächen, als korrigierte und kommentierte Arbeit oder als Kurzpräsentation:
  • Erfahrungen aus dem Praktikum reflektieren:
  1. Präsentationen erstellen und vorstellen lassen; dazu können Schulen z. B. im Rahmen eines Projekttages auch Eltern einladen
  2. Referate halten lassen, z. B. zu den verschiedenen Berufsfeldern und Unternehmen
  3. ein Portfolio oder einen Steckbrief erstellen lassen
  • Rollenspiele durchführen
  • Umfrage in Form von Fragebögen in analoger oder digitaler Form durchführen und diese auswerten
  • Zertifikat/Bestätigung: Unabhängig davon, ob die Jugendlichen von den Unternehmen eine Praktikumsbestätigung erhalten haben, kann auch die Schule eine solche ausstellen und somit die Bedeutung von Praktika nochmal hervorheben. 



© Bayerisches Realschulnetz  2024