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Ein bayernweit einmaliges Kochbuch

„Das ist bayernweit ein einmaliges Kochbuch“, sind sich der Schulleiter Armin Eder und die Lehrerin Margret Kurz sicher. Auf dem Tisch liegt eines der ersten 100 Seiten starken Exemplare des Generationenkochbuchs, dahinter stehen die Macher dieses Projekts: Schüler der Klasse 8e der Pfaffenwinkel-Realschule und Senioren des Marie-Eberth-Altenheims.

Zeit für- und miteinander schaffen, so hieß die Grundidee, aus der diese einmalige Rezeptsammlung entstanden ist. Gut vier Dutzend Rezepte umfasst das Kochbuch, gemeinsam zusammengetragen von den Schülern und den Senioren. 50 Rezepte für Suppen, Salate, Haupt- und Süßspeisen aus der Region, von heute und überliefert, modern wie Wraps und Muffins oder traditionell wie Kaiserschmarrn mit Apfelmus und Bienenstich.

Fünf mal trafen sich die Schüler der 8e aus dem Haushalt und Ernährung (HE)-Zug um gemeinsam zu kochen und zu backen. der Vorschlag, wie und mit wem man Zeit verbringen könnte und die Senioren zum Kochen einzuladen, sei von den Kindern selbst gekommen, betont deren Klassleiterin Rebecca Huber.

Um überhaupt etwas kochen zu können, hatten die Kinder bei ihren Großeltern nach Rezepten gefragt, die Senioren steuerten ihre Lieblingsspeisen bei, und so begann Ende Januar die erste Kochstunde in der Schulküche der Pfaffenwinkel-Realschule. Alle packten mit an wie auch jetzt in der letzten Kochstunde. Gemeinsam wurden die Zutaten vorbereitet, Obst geschnitten und Gemüse geputzt, Teig gemixt, gebraten, gegrillt und Suppe gekocht.

Zum Abschluss gibt es eine Suppe, Kaiserschmarrn mit selbst gemachtem Apfelmus, einem mediterranen Nudelsalat mit Rucola und getrockneten Tomaten und als Dessert einen Bienenstich. „Sehr zufrieden“ ist Schulleiter Armin Eder mit dem , was in diesem Vierteljahr entstanden ist. Er hat die eher trockene Stundenplanung für einen Moment unterbrochen und in der Schulküche vorbeigeschaut, vielleicht auch, weil es so köstlich duftet.

Dass die Kinder dabei sehr viel mehr gelernt haben, und es vor allem nicht nur für die FNoten getan haben, merkt man am Spaß, den die 23 Jungköche an ihrem Tun haben. Und an einem Zitat aus dem Kochbuch, das neben den Rezepten auch Impressionen aus den Kochstunden beinhaltet. So heißt es dort: „Wir konnten geminesam Zeit miteinander verbringen und unsere Klassengemeinschaft stärken. Wir kochen gerne zusammen und fanden es schön, dass es den Bewohnern des Altenheims auch so viel Freude bereitet hat.“

Auch so mancher, der dem Projekt anfangs eher skeptisch gegenüber eingestellt war, musste schließlich zugeben, dass es „cool“ sei. Cool wohl auch deshalb, weil die Schüler gemeinsam mit den Senioren das Kochbuch selbst gestalten konnten die Korrektur und das Layout übernahmen die Lehrer – und man es am Schluss „in der Hand halten“ konnte.

Und noch einen weiteren guten Zweck erfüllt das Kochbuch. Mit dem Verkaufserlös der Soft- und Hardcovervarianten (10 bzw. 12 Euro, erhältlich in der Schule) unterstützt die Klasse eine Einrichtung der Don Bosco Schwestern in Cotonou im Benin (Westafrika). Das so genannte Maison de Soleil (Haus der Sonne) ist eine Sozialeinrichtung für minderjährige Mütter. Finanziert wurden der Druck, aber auch die Zutaten für das Kochen über Spenden.

(Oliver Sommer)





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