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Zum 75. gab’s ein neues Banner - Festakt zum großen Jubiläum der Staatlichen Realschule Grafenau

Mit den Worten „let’s get loud, let’s get the party started!“ eröffnete Schulleiter Ferdinand Klingelhöfer am Freitag schwungvoll den großen Festakt in der Zweifachturnhalle der Staatlichen Realschule Grafenau. Der Feiergrund: 75 Jahre Wissens- und Wertevermittlung an die Schüler in der Säumerstadt.

Lange Dankesliste

Die Gelegenheit, in der mit Blumen geschmückten Turnhalle als erster das Wort zu ergreifen, nutzte Schulleiter Klingelhöfer, um „das große Miteinander“ an der Schule zu unterstreichen. „Ich bin mir sicher, dass die Herausforderungen unserer Zeit nur gemeinsam geschafft werden können. Das Leben an unserer Schule ist hierfür Vorbild.“

Bevor er das Pult räumte, begrüßte er die Feiergemeinde, darunter die MdLs Stefan Ebner, Martin Behringer und Toni Schuberl, Kirchenvertreter, die stellvertretenden Landrätinnen Helga Weinberger und Hilde Greiner, etwaige Bürgermeister sowie Vertreter der Nachbar- und Umlandschulen. Klingelhöfer war es zudem ein besonderes Anliegen, seinen herzlichen Dank an das Schulamt und Schulpartner auszusprechen, in seiner Eröffnungsrede vor allem jedoch wertschätzende Worte an die Schulfamilie – das Kollegium, ehemalige Schulleiter, Klassensprecher, die Sekretärinnen, die Hausmeister, das Pausenverkaufspersonal, das Reinigungsteam sowie seine Stellvertreter – zu richten.

Als nächstes vor die Feiergemeinde trat der Ministerialbeauftragte Manfred Brodschelm, der Grußworte für das Kultusministerium überbrachte. „Bildung ist nicht nur Wissensvermittlung, sondern ein Anker für Zusammenhalt und Zukunftsaussichten“, erklärte Brodschelm. „Die Staatliche Realschule Grafenau ist eine Schule, die schon immer Wert auf die Lehr- und Lernkultur gelegt hat. Mit einem ganzheitlichen Ansatz liegt der Fokus auf der Persönlichkeit der Schüler. Das sind Faktoren, die im späteren Leben erfolgreich machen.“ Nicht nur sei die Grafenauer Realschule „ein Ort voller Engagement und Lebensfreude“, sie leiste auch einen wichtigen Beitrag für den Wirtschaftsstandort Grafenau, indem die Schüler neben Wissen auch Werte und Fähigkeiten vermittelt bekommen, die sie zu offenen und wertvollen Mitgliedern der Gesellschaft machen.

Auch MdL Stefan Ebner (CSU) ließ es sich nicht nehmen, während des einerseits mit musikalischen Beiträgen vom Schul- und Lehrerchor sowie der Schulband und andererseits verschiedenen Tanzeinlagen gespickten Festakts warme Worte an die Feiergemeinde zu richten. „75 Jahre sind ein gewaltiger Meilenstein. Würde man das Jubiläum als eine Ehe zwischen Stadt, Schule und Bevölkerung sehen, könnte man das Kronjuwelen-Jubiläum feiern.“

Mädchen erst später an Realschule zugelassen

Wie Ebner ausführte, richte die bayerische Verfassung einen klaren Auftrag an die Schulen: „Sie sollen nicht nur Wissen, sondern auch Herz, Charakter und Verantwortung vermitteln. Die Staatliche Realschule Grafenau tut genau das.“ Auf das Motto der Schule – „innovativ, tolerant, bodenständig“ – bezogen meinte der MdL, dass genau diese Eigenschaften „uns Waidler“ ausmachen: „Tradition und Offenheit für das, was in der Welt da draußen passiert.“ Er sprach Schulleiter Klingelhöfer, mit welchem er gemeinsam zur Schule ging, und dem gesamten Kollegium seinen Dank und Wertschätzung dafür aus, sich um „das Wertvollste, was unsere Gesellschaft hat, nämlich die Kinder und Jugendlichen, die unsere Zukunft sind“, zu kümmern.

In seiner Festrede blickte Grafenaus Bürgermeister Alexander Mayer (FW) in die Historie zurück und erklärte, dass „die Geschichte der Stadt und der Schule eng miteinander verwoben sind“. So gab es zu Schulbeginn 1950 Probleme mit den Räumlichkeiten, weswegen der Unterricht teilweise in Wirtshäusern abgehalten wurde. Auch unvorstellbar: Erst 1951 wurden Mädchen an der Staatlichen Realschule zugelassen. „In den vielen Jahren danach kamen technische Zweige, kaufmännische Berufe und die Bedeutung des Handwerks hinzu. Viele Realschüler ließen sich in der Stadt nieder und prägen die Stadt mit“, so der Rathauschef. Er sei sich sicher, „dass die Realschule auch die nächsten 75 Jahre hervorragend meistern wird“.

Neben der Elternbeiratsvorsitzenden Carolin Garhammer, die betonte, dass die Schüler in einer weiterführenden Schule ein zweites Mal Laufen lernen und ihren Weg ins Erwachsenenleben finden würden, hielt auch Landrat Sebastian Gruber eine Festrede.

Realschule brachte höhere Bildung in den Woid

Wie schon Bürgermeister Mayer warf er einen Blick zurück in die Geschichte und hob die Rolle der Staatlichen Realschule Grafenau als verantwortlich zeichnend für den Einzug höherer Bildungsstätten in den Bayerischen Wald in der Nachkriegszeit hervor. Anknüpfend an Meilensteine in der Vita der Realschule – etwa bedeutende Sanierungsmaßnahmen zwischen 2002 und 2008 – hielt Gruber fest: „Hier wird das Fundament für Schüler gelegt, die die Region nachhaltig bereichern. Nicht nur Bildungschancen, sondern ein stabiles Wertefundament machen aus den Schülern mündige Bürger in der Region.“

Doch nicht nur Reden bestimmten den Festakt zum 75. Jubiläum der Staatlichen Realschule Grafenau. So führte die SMV eine humorvolle Rückschau auf die 75-Jahr-Feier in ferner Zukunft, nämlich im Jahr 2045, auf. „2025 war das WLAN zwar schwach, aber unsere Verbindung war stärker.“ Zwei Videobeiträge, einer mit warmen Worten von der Schulfamilie zum Jubiläum und einer mit interessanten Archivaufnahmen sowie Grußworten eines Absolventen des ersten Jahrgangs von 1950 lockerten das Programm auf. Nach einem „herzlichen Vergelt’s Gott“ von Ferdinand Klingelhöfer an alle an der Organisation Beteiligten wurde im Foyer der Schule noch ein neues Banner enthüllt.

Und weil’s so schön war, wurde am Samstag mit einem großen Ehemaligentreffen in der Schule weitergefeiert. Abends ging es für die Feiergemeinde dann in die „Nightlight“-Disco nach Innernzell.





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