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Sprache, Kultur, Werte: Die Rolle des Englischunterrichts und das Engagement einer Fremdsprachenassistentin – Ein integrativer Bildungsansatz an der Staatlichen Realschule Hirschaid

In Zeiten gesellschaftlicher Fragmentierung und globaler Unsicherheiten kommt der schulischen Bildung eine zentrale Bedeutung zu – nicht nur in der Vermittlung von Wissen, sondern ebenso in der Förderung von Werten, Haltungen und sozialer Verantwortung. Besonders der Englischunterricht bietet als transkulturelles Kommunikationsmedium enormes Potenzial für staatsbürgerliche Bildung. Ein gelungenes Beispiel ist der zweijährige Einsatz von Frau Alyssa Landry, Fremdsprachenassistentin aus Maine (USA), an der RSH im Rahmen des PAD-Programms. Ihr Wirken eröffnete den Lernenden nicht nur neue sprachliche Zugänge, sondern auch Perspektiven auf eine pluralistische, global vernetzte Welt.

Sprachliche Kompetenz als Schlüssel zur interkulturellen Verständigung
Mit schülerzentrierten Methoden und Unterrichtsansätzen stärkte Frau Landry gezielt die mündliche Ausdrucksfähigkeit der Schülerinnen und Schüler. Durch Rollenspiele, Diskussionen und Projekten wurde Englisch als lebendige Kommunikationssprache erlebbar. Dabei verknüpfte sie Sprachvermittlung konsequent mit gesellschaftlichen, politischen und kulturellen Themen – etwa dem US-amerikanischen Schulsystem oder politischen Themen wie die Wahlen in den USA. Sprache wurde so nicht nur gelernt, sondern als Medium interkulturellen Verstehens aktiv erfahren.

Demokratiepädagogik als lebendige Praxis im Unterricht
Ein besonderes Anliegen war Frau Landry die Vermittlung demokratischer Grundwerte. In einem offenen, wertschätzenden Lernumfeld regte sie zu kontroversen Diskussionen an, förderte Empathie und schulte das kritische Denken. Der Englischunterricht wurde so zu einem Raum gelebter Demokratiebildung, in dem die Lernenden soziale Verantwortung übernahmen und in respektvollen Dialog traten – Fähigkeiten, die in einer pluralistischen Gesellschaft unerlässlich sind.

Kulturelle Sensibilität als Brücke zwischen Gesellschaften
Frau Landrys Begeisterung für die deutsche – insbesondere fränkische – Kultur sowie der interkulturelle Austausch über Bräuche, Traditionen und Sprache trugen maßgeblich dazu bei, kulturelle Gemeinsamkeiten und Unterschiede nicht nur zu erkennen, sondern wertzuschätzen. So entwickelte sich bei den Lernenden ein tieferes Verständnis für kulturelle Vielfalt als Bereicherung und Voraussetzung für globales Miteinander.

Mitwirkung an regionalen Fortbildungen und interkultureller Lehrerbildung
Auch über den Unterricht hinaus entfaltete Frau Landry nachhaltige Wirkung: Als aktive Mitgestalterin im Studienseminar Englisch leitete sie wöchentlich praxisnahe Workshops zur Förderung der Sprechkompetenz und interkulturellen Didaktik. Ihre Expertise floss in regionale und landesweite Fortbildungen ein. In Kooperation mit der FAU Erlangen-Nürnberg unterstützte sie zudem die Entwicklung eines forschungsbasierten Ansatzes zur Professionalisierung angehender Lehrkräfte.

Ein Modell für zukunftsorientierten Englischunterricht
Frau Landrys Engagement und Einsatz steht beispielhaft für einen zukunftsweisenden Englischunterricht, der sprachliche Bildung mit demokratischer Haltung und interkultureller Sensibilität vereint. Sie schuf einen Lernraum, indem junge Menschen nicht nur kommunizieren lernen, sondern zu reflektierten, verantwortungsbewussten Mitgliedern einer globalen Gesellschaft heranwachsen. Ihr Beitrag verdeutlicht die Bedeutung von Bildung als Schlüssel zu Verständigung, Toleranz und globaler Verantwortung – weit über die Grenzen von Grammatik- und Wortschatzseiten herkömmlicher Lehrwerke hinaus.

 

 

 





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