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Laut gegen Intoleranz

Ob in der Politik, in Kommentarspalten oder am Küchentisch – der Ton in unseren Debatten ist rauer geworden. Worte verletzen schneller, Zuhören wird zur Nebensache. Dieser Trend macht leider auch vor Klassenzimmern nicht halt. So meldete die Wochenzeitung Die Zeit in ihrer Ausgabe vom 24. April einen drastischen Anstieg rechtsextremer Vorfälle an deutschen Schulen: Allein in Bayern stiegen die Zahlen um 39 Prozent.

Ein solcher Befund schreit nach Antworten – und manchmal auch nach anderen Fragen. Die Staatliche Realschule Pegnitz hat sich beides vorgenommen und erstmals die Toleranztage ins Leben gerufen. Drei Tage, die dem Mitfühlen, dem Verstehen und dem Zuhören gewidmet waren.

Statt Statistiken gab es Geschichten: Geflüchtete berichteten von ihrer Flucht, Menschen aus der LGBTQ-Community von Ausgrenzung, eine blinde Frau vom Alltag ohne Augenlicht. Auch die Initiative „Omas gegen Rechts“ war zu Gast – mit der Erfahrung von Lebensjahren und Haltung.

In Workshops lernten die Schüler gewaltfreie Sprache – ein Werkzeug, das leiser, aber stärker ist als jeder Schlagabtausch. Am zweiten Tag gestalteten die Klassen eine Ausstellung, die das neu gewonnene Wissen sichtbar machte – für alle. Filme mit thematischem Bezug öffneten danach auch die Türen zum Herzen.

Zum Abschluss wurde gelaufen – für einen guten Zweck. Ein Spendenlauf verband Bewegung mit Engagement. Für die achten Klassen gab es zudem Workshops des Waldstock e.V. Die Jugendlichen erfuhren, wie sich Toleranz im Kulturbetrieb umsetzen lässt – konkret, nachvollziehbar, praxisnah.

So setzte die Realschule Pegnitz ein Zeichen – nicht nur gegen Hass, sondern für etwas: für Vielfalt, für Menschlichkeit, für ein Miteinander, das diesen Namen verdient.





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