Einzelansicht Aktuelles-Suche

„Der Landtag sind wir!“

 

„Der Landtag sind wir!“ - Planspiel an der Städtischen Helen-Keller-Realschule

Das Planspiel „Der Landtag sind wir!”, veranstaltet vom Bayerischen Landtag und er LMU, bot den Schülerinnen und Schülern der Städtischen Helen-Keller-Realschule die einzigartige Gelegenheit, die Funktionsweise des politischen Systems in Bayern hautnah zu erleben. Es standen drei zentrale Themen zur Debatte: Verlängerung der Grundschulzeit, Abschaffung des Sitzenbleibens und leistungsorientierte Bezahlung für Lehrkräfte.

Verlängerung der Grundschulzeit

Die Diskussion um eine sechsjährige Grundschule fokussierte sich auf die Frage, ob längeres gemeinsames Lernen soziale Selektion verringern könnte. Die Schülerinnen und Schüler debattierten über Vor- und Nachteile, wie die Förderung von Chancengleichheit versus mögliche Leistungseinbußen bei lernstarken Schülerinnen und Schülern.

Abschaffung des Sitzenbleibens

Hierbei ging es um die pädagogische Sinnhaftigkeit, Schülerinnen und Schüler nicht mehr wiederholen zu lassen. Diskutiert wurde dabei, ob alternative Fördermaßnahmen effektiver sein könnten, um Lernrückstände auszugleichen. Eine Idee war auch, dass nur noch die Hauptfächer versetzungsrelevant sein könnten.

Leistungsorientierte Bezahlung für Lehrkräfte

Ein kontroverses Thema war die leistungsorientierte Bezahlung. Die Schülerinnen und Schüler erforschten die Herausforderungen bei der objektiven Bewertung von Lehrleistungen und die potenziellen Auswirkungen auf das Schulklima. Sie erkannten, dass solche Maßnahmen sowohl Motivation als auch Missgunst erzeugen können.

Durch diese Debatten lernten die Schülerinnen und Schüler, komplexe bildungspolitische Themen kritisch zu hinterfragen und die Bedeutung von Kompromissen in demokratischen Prozessen zu verstehen.

Dieses interaktive Lernformat bot zahlreiche wertvolle Lektionen:

Verständnis für Demokratie

Die Schülerinnen und Schüler lernten die Struktur und Arbeitsweise des bayerischen Landtags kennen. Sie erfuhren, wie Gesetze entstehen und welche Schritte notwendig sind, um politische Entscheidungen zu treffen. Durch das eigene Erleben wurde das abstrakte Konzept der Demokratie greifbar und verständlich.

Kommunikationsfähigkeiten

Während des Planspiels mussten die Schülerinnen und Schüler ihre Standpunkte klar und überzeugend darlegen. Dies förderte ihre rhetorischen Fähigkeiten und half ihnen, Argumente logisch aufzubauen. Das Zuhören und Verstehen der Perspektiven anderer war ebenso wichtig, um konstruktive Diskussionen zu führen.

Teamarbeit und Kompromissbereitschaft

In der Rolle von Abgeordneten arbeiteten die Schülerinnen und Schüler in Fraktionen zusammen, um gemeinsame Positionen zu entwickeln. Dabei lernten sie, wie wichtig es ist, Kompromisse einzugehen und gemeinsam Lösungen zu erarbeiten. Diese Erfahrung stärkte ihr Bewusstsein für die Bedeutung von Teamarbeit in politischen Prozessen.

Kritisches Denken

Das Planspiel forderte die Schülerinnen und Schüler heraus, kritisch über verschiedene Aspekte von Schulreformen nachzudenken. Sie mussten Vor- und Nachteile abwägen und fundierte Entscheidungen treffen. Diese Fähigkeit zum kritischen Denken ist nicht nur in der Politik, sondern auch im Alltag von großer Bedeutung.

Verantwortungsbewusstsein

Indem sie in die Rolle von Entscheidungstragenden schlüpften, entwickelten die Schülerinnen und Schüler ein stärkeres Gefühl für Verantwortung. Sie erkannten, dass politische Entscheidungen weitreichende Konsequenzen haben können und dass es wichtig ist, diese mit Bedacht zu treffen.

Insgesamt bot das Planspiel „Der Landtag sind wir!” eine wertvolle Lernerfahrung, die den Schülerinnen und Schülern half, wichtige soziale und politische Kompetenzen zu entwickeln. Es förderte nicht nur ihr Verständnis für demokratische Prozesse, sondern auch ihre Fähigkeit zur konstruktiven Kommunikation sowie Zusammenarbeit und um das Wichtigste nicht zu vergessen: Es hat richtig Spaß gemacht!

Sophie Venske, StRin (RS) - HKR

 

 

 





© Bayerisches Realschulnetz  2025