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Aktionstag „Klimawandel“ an der Laurentius-Realschule Neuendettelsau

„Dürreperioden, Waldbrände, Starkregen, Überschwemmungen, Bergstürze, Korallenbleiche, Algenwachstum, Fischsterben, Smogalarm“ – sind das Folgen des Klimawandels oder Ereignisse, die es schon immer gab? Es gibt dazu die unterschiedlichsten Meinungen, die wir alle aus den Medien jeden Tag erfahren können. So sagt Donald Trump, Präsident der Vereinigten Staaten und somit „mächtigster Mann der Welt“: „Der Klimawandel ist ein Schwindel und eine Erfindung der Chinesen, um unsere US-Wirtschaft zu schädigen“. Professor Harald Lesch, einer der „schlausten“ Köpfe Deutschlands erwidert: „ "Der Klimawandel ist keine Frage der Meinungen, sondern der Wissenschaft. Wenn die Wissenschaft etwas sagt, dann sollten wir ihr vertrauen. Der Klimawandel ist keine ferne Bedrohung mehr, er ist jetzt und er ist da."

Wem soll/will man glauben? Wie viele Schulen in Bayern, die sich darum beworben haben, sind auch wir an der Laurentius-Realschule seit Kurzem im Besitz zweier „Klimakoffer“, voll mit Experimenten rund um den Klimawandel und einer Wärmebildkamera zur Sichtbarmachung der Wärmestrahlung. Die Klimakoffer wurden von der Fakultät für Physik der Ludwig-Maximilians-Universität München entwickelt und durch die Bayerische Sparkassenstiftung finanziell gefördert. Naturwissenschaftliche Fakten sind das Eine, in eigenen Experimenten aber zu erfahren, wie diese Fakten zustande kommen, ist das Andere. Zu wissen, dass die naturwissenschaftlich ermittelten Daten der Realität entsprechen, ist wichtig, um die Zusammenhänge, die zur Veränderung unseres Klimas geführt haben, zu verstehen und (im günstigsten Fall) eigene Maßnahmen zu ergreifen, die Veränderungen klein zu halten.

Die Fachschaft Physik hat dazu in der vorletzten Schulwoche im Juli 2025 an zwei Tagen für unsere vier neunten Klassen eine jeweils dreistündige Aktion zur Thematik durchgeführt. Nach einer Einführung, die die Entstehung und die Auswirkungen der Erderwärmung in Form einer Multimedia-Präsentation zeigten, ging es dann an fünf Versuchsstationen für die Kleingruppen ans Werk. 15 Minuten lang wurde an jeder der Stationen jeweils ein Aspekt der Erderwärmung und deren Folgen experimentell beleuchtet und auf vorgefertigten Arbeitsblättern festgehalten.

Station 1 befasste sich dabei mit der Feststellung, dass die Erde sich durch den Rückgang „weißer Eisflächen“ schneller erwärmt, da die darunterliegenden „dunklen Flächen“ Wärmestrahlung besser absorbieren. Station 2 war dazu da, die für das Auge unsichtbare Wärmestrahlung mit der Wärmebildkamera sichtbar zu machen und aufzuzeigen, dass sich diese Strahlung teilweise wie Licht verhält, teilweise aber auch anders, indem sie gewisse Materialien wie z. B. Glas (oder CO2-Schichten ) nicht durchdringen kann. An der Station 3 leiteten wir in eine abgeschlossene Luftatmosphäre CO2 ein, und siehe da, die Temperatur in dieser Atmosphäre steigt tatsächlich an – ein Experiment, das die Aussagen der Klimawandelleugner im Versuch widerlegen lässt und auch durchgeführt von Professor Lesch mit gleicher Apparatur im Netz als Videoclip aufrufbar ist. Station 4 und 5 beschäftigten sich dann mit einigen Folgen der globalen Erwärmung. Meere speichern sehr viel CO2 und versauern – wir leiten CO2 in Wasser ein und ein Indikator, der die (Kohlen-)Säure anzeigt, schlägt die Farbe um. Station 5 schließlich beschäftigte sich mit dem Steigen des Wasserspiegels auf der Welt durch das Erwärmen von Wasser und Eis. Gibt es einen Unterschied, ob Grönlandeis schmilzt oder ein Eisberg – steigt in beiden Fällen der Wasserspiegel?

Zwei Stunden Experimente rund um den Klimawandel unterstützt von jeweils drei Physiklehrkräften, die vor Ort Fragen beantworteten und Tipps gaben für eine sichere und sinnvolle Versuchsdurchführung und deren Protokollierung. Die letzten zehn Minuten wurden dann noch offene Fragen geklärt und „Feedback“ gegeben– die grundsätzliche Resonanz bei den Schülerinnen und Schülern war dabei, dass es neben dem Erkenntnisgewinn zu diesem wichtigen Thema auch Spaß gemacht hat, einmal so lange am Stück zu experimentieren.

Michael Weber, Fachschaftsleitung Physik an der Laurentius-Realschule Neuendettelsau





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