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Die Bund-Länder-Initiative „Bildung durch Sprache und Schrift“, kurz BiSS, ist ein bundesweites fünfjähriges Forschungs- und Entwicklungsprogramm für den Elementar- und Primarbereich sowie die Schulen der Sekundarstufe. Dabei sollen die in den Bundesländern eingeführten Angebote zur Sprachförderung, Sprachdiagnostik und Leseförderung im Hinblick auf ihre Wirksamkeit wissenschaftlich überprüft und im Zusammenschluss mehrerer Einrichtungen (min. 3, max. 10) zu Verbünden weiterentwickelt werden. Der Fort- und Weiterbildung des pädagogischen Fachpersonals in den Kindertageseinrichtungen sowie der am Projekt beteiligten Lehrkräfte gilt dabei ein besonderes Interesse. Ein Evaluationsprogramm begleitet und unterstützt ausgewählte Verbünde bei ihrer Arbeit.
Ausgangspunkt des Projekts ist die Expertise „Bildung durch Sprache und Schrift“, die die Ergebnisse der einschlägigen Forschungsrichtungen zusammenfasst und zentrale Handlungsfelder definiert. Für die Sekundarstufe sind dies die Module:
Im Mai 2014 wurde in Berlin nach mehreren Vorbereitungstreffen der offizielle Startschuss für BiSS gegeben. Seither informiert eine Homepage über Ziele, Aufbau und Verlauf des Projekts: www.biss-sprachbildung.de. In einem gegenwärtig noch im Aufbau befindlichen internen Bereich für die am Projekt beteiligten Verbundschulen werden Konzepte und Instrumente für eine gelingende Sprach- und Leseförderung bereitgestellt. Ein E-Tutorial für Multiplikatoren ist in Vorbereitung. Alle Fortbildungsveranstaltungen auf Bundesebene werden dokumentiert.
In Bayern beteiligen sich 18 Verbünde mit über 100 Einrichtungen an BiSS, darunter ca. 80 Schulen aller Schularten. Die Koordination des Gesamtprojekts sowie der schulischen Verbünde in Bayern wurde vom Kultusministerium dem Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung (ISB) übertragen, die Koordination der bayerischen Verbünde des Elementarbereichs obliegt dem Institut für Frühpädagogik (IFP).
Oberfranken ist dank des Engagements des Ministerialbeauftragen für Realschulen, Herrn MB Heinrich Hausknecht, mit zwei Verbünden an BiSS beteiligt, in denen Realschulen und Gymnasien eng zusammenarbeiten. Der Einbezug einer Grundschule ermöglicht den Blick auf das wichtige Thema des Übergangs:
Die beiden oberfränkischen Verbünde, die sehr harmonisch miteinander kooperieren und in engem Kontakt mit den übrigen BiSS-Verbünden in Bayern stehen, konzentrieren sich auf die Diagnose und Förderung der Leseflüssigkeit, das selbstregulierte Lesen und Schreiben sowie die sprachliche Bildung in fachlichen Kontexten. Schon bei ersten Treffen wurden praxisorientierte Hilfestellungen und Tests erarbeitet, die nun im Unterricht erprobt werden
Zu Beginn des Schuljahrs 2014/15 fanden in den 5. Klassen klassenübergreifend Tests statt, um die Bereiche „Textverständnis“, „Sprachlicher Ausdruck“, „Hörverstehen“, „Schaubilder lesen“, „Grammatik“ und „Rechtschreibung“ zu überprüfen. Die Tests wurden am Anfang nicht bewertet. Der Verbund erstellte selbst Auswertungsmasken, um die einzelnen Klassen der verschiedenen Schularten vergleichen zu können. Am Schuljahresende soll ein ähnlicher, im Niveau angepasster Test wiederholt werden, so dass getestet werden kann, ob und inwieweit die ergriffenen Maßnahmen erfolgreich waren.
Im Laufe eines Schuljahres sollen vielfältige Möglichkeiten zur Sprach- und Leseförderung eingesetzt werden, die auch für die Sachfächer von Nutzen sind, da Lesen und Textverständnis in jedem Fach eine herausragende Rolle spielen. Eine hohe Bedeutung haben in diesem Zusammenhang die von den beiden oberfränkischen BiSS-Verbünden erarbeiteten Lese-Fächer, die Strategien zum Verständnis und zur Bearbeitung von Texten enthalten. Sie sind so aufgebaut, dass bei Bedarf auch ein Schritt ausgelassen und schwerpunktmäßig gearbeitet werden kann:
Schulartübergreifende BiSS-Fortbildungen auf Oberfrankenebene werden die Lehrkräfte in den Verbundschulen weiterbilden, stehen aber im Rahmen des Möglichen auch interessierten Lehrkräften anderer oberfränkischer Schulen offen, so dass die bei BiSS-Oberfranken entwickelten Tests und Hilfsmittel für die Vermittlung von Lesestrategien auch andernorts multipliziert werden können.
BiSS hat den am Projekt beteiligten Schulen schon heute zahlreiche Anregungen für eine gelingende Sprach- und Leseförderung vermittelt. Weiteres steht zu hoffen, wir sind gespannt. Der Austausch über die Verbünde auf Landes- und Bundesebene hinweg ermöglichte und ermöglicht einen Blick über den Tellerrand und bringt viele gute Ideen in den Unterricht, die es gezielt und systematisch erlauben, auf die veränderten Bedingungen in unseren Schulen zu reagieren. Wir erwarten einen gewinnbringenden, praxisorientierten und innovativen weiteren Verlauf des Projekts.
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