Magazin für Digitalisierung & Schulentwicklung

Ausgabe 3: Digitaler Wandel im Schulalltag: Zusammenarbeit, Innovation und Perspektiven

PLG professionelle Lerngemeinschaften

PLG professionelle Lerngemeinschaften

Professionelle Lerngemeinschaften
Portrait von Nelli Mai

Nelli Mai, BerRin
Expertin für digitale Bildung des Digi-SE-Teams

Sharing ist caring - Deprivatisierung des Unterrichts

Die Lehrkraft als Einzelkämpfer überlebt nur schwer in Zeiten von vielfältigen Aufgaben und des Lehrermangels. In vielen Situationen des Schulalltags können und sollten Lehrkräfte vom Individualsport zum Teamsport wechseln. In Parallelklassen oder in der gesamten Jahrgangsstufe bietet es sich mit geeigneten Strukturen an, in professionellen Lerngemeinschaften kurz PLG zu arbeiten.

Eine PLG ist eine Gruppe von Lehrkräften, die systematisch zusammenarbeitet, um ihre Unterrichtspraxis zu verbessern und die Lernergebnisse der Schülerinnen und Schüler zu optimieren. Es geht hierbei insbesondere um den Zuwachs an Professionswissen.

Einige positive Effekte sind Stressreduktion, Entlastung, Verbesserung der Unterrichtsqualität und Förderung der Hilfekultur.

Die kooperative Arbeitsweise in einer PLG verringert den Druck auf einzelne Lehrkräfte und hilft, Stress abzubauen. Der Austausch von Erfahrungen und die gemeinsame Erarbeitung neuer Unterrichtskonzepte wirken sich positiv auf die Qualität des Unterrichts aus. Zudem wird die Atmosphäre, in der es selbstverständlich ist, um Hilfe zu bitten und anderen zu helfen, gefördert.

Als Vorbereitung sind Absprachen zu gemeinsamen Werten und der Organisation des Workflows notwendig. Hierzu finden Sie detaillierte Informationen im Mebismagazin hier.

Damit die PLG erfolgreich zusammenarbeiten kann, sind technische Hilfsmittel erforderlich, die es ermöglichen, synchron und asynchron zu kommunizieren und kooperativ an Material wie Präsentationen, H5P-Übungen, Arbeitsblättern, ganze Mebiskursen und Leistungserhebungen zu arbeiten. Eine einheitliche Ordner- und Dokumentenstruktur ermöglicht allen Mitwirkenden Orientierung und eine einfache Handhabung.

Mit folgenden Tools und Programmen unterstützt die BYCS professionelle Kooperation:

  • Digitale Pinnwände: Plattformen wie die Mebistafel oder TaskCards eignen sich für das gemeinsame Sammeln von Ideen, Notizen und Aufgaben.
  • Viko der BYCS: Für virtuelle Treffen und Diskussionen, wenn persönliche Zusammenkünfte nicht nötig sind.
  • Cloud-Speicher: Zur gemeinsamen Ablage und zum Teilen von Dokumenten und Materialien.
  • Kollaborative Textverarbeitungstools: Für die gemeinsame Erstellung und Bearbeitung von Dokumenten.
  • Messenger: Für den schnellen Austausch von Nachrichten und Informationen zwischen den Treffen.
  • Fortbildungen zum Einsteigen und Entdecken: die Selbstlernkurse der ALP Dillingen zum Einsteigen und Entdecken sind so konzipiert, dass sich Lehrkräfte den Umgang mit einzelnen kleinen Elementen der BYCS selbst erarbeiten und dann in einer PLG erste praktische Erfahrungen im Umgang damit sammeln können.

Diese technischen Hilfsmittel der BYCS unterstützen die Zusammenarbeit, den Wissensaustausch und die gemeinsame Unterrichtsentwicklung in einer PLG. Sie erleichtern die Dokumentation von Ergebnissen und fördern die kontinuierliche Kommunikation zwischen den Lehrkräften.

Zusätzlich zur digitalen Kommunikation können feste Treffen in Präsenz in größeren Abständen wie dem Ferienturnus die PLG festigen.

Erste Schritte in Richtung PLG könnten sein:

Nicht nur Material auszutauschen, sondern über den Schwierigkeitsgrad, den Einsatz oder die Wirkung der Übung zu sprechen und diese gemeinsam zu überarbeiten.

Im Team und als Teamplayer können wir als Vorbilder für unsere Schülerinnen und Schüler vorangehen und die Kompetenzen vorleben.

Nelli Mai

Hintergrundlinks:



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