Nelli Mai, BerRin
Expertin für digitale Bildung des Digi-SE-Teams
Die Einführung mobiler Geräte für Schüler ist ein wichtiger Schritt in der Digitalisierung des Bildungssystems. Um diesen Prozess erfolgreich zu gestalten, müssen verschiedene Aspekte berücksichtigt werden. Insbesondere die Entwicklung der Medienkompetenz der Lehrkräfte spielt dabei eine entscheidende Rolle.
Zu Beginn sollte ein Einarbeitungskonzept für die Lehrenden entwickelt werden. Dieses beinhaltet eine Einführung in die technischen Grundlagen der mobilen Geräte, die Funktionsweise der relevanten Software und Apps sowie Möglichkeiten zur Integration in den Unterricht. Das Konzept sollte zeitlich so geplant werden, dass alle Lehrkräfte vor Beginn des 1:1-Settings geschult sind. Deshalb empfiehlt es sich, vom geplanten Einführungsdatum der Geräte rückwärts zu rechnen. Ist beispielsweise geplant, dass die Geräte nach den Osterferien eingesetzt werden, sollte bis dahin das Kollegium geschult und bereit sein. Langfristig profitiert die Schule davon, wenn nicht nur wenige, sehr kompetente Lehrkräfte in 1:1 ausgestatteten Klassen eingesetzt werden, sondern das gesamte Kollegium systematisch eingearbeitet und ausgebildet wird.
Neben der Einarbeitung ist eine kontinuierliche Fortbildung der Lehrkräfte unerlässlich. Dafür sollte eine Bedarfsanalyse durchgeführt werden, um die spezifischen Fortbildungsbedarfe zu ermitteln. Anschließend können geeignete Formate und Termine für die Fortbildungen festgelegt werden. Um eine gemeinsame Basis zu schaffen und schulinterne Ressourcen zu schonen, bietet es sich an, externe Expertise wie das wöchentliche Programm der Stabsstelle der ALP Dillingen zu nutzen. Regionale und zentrale Angebote zur Vermittlung relevanter Inhalte sollten gesichtet und genutzt werden. Das Schulentwicklungsteam sowie die Verantwortlichen für die 1:1-Ausstattung können sich mit Anfragen an das Netzwerk Digitale Bildung wenden.
Um die Lehrkräfte auch im laufenden Betrieb zu unterstützen, sollten schuleigene Unterstützungsstrukturen etabliert werden. Dazu können beispielsweise interne Koordinatoren, Medienscouts oder Peer-to-Peer-Angebote gehören. Diese Strukturen ermöglichen es den Lehrkräften, schnell und unkompliziert Hilfe bei technischen oder didaktischen Fragen zu erhalten.
Neben der Kompetenzentwicklung der Lehrkräfte sind auch die Kommunikation und die Förderung der Kooperation wichtige Aspekte. Durch den Austausch von Erfahrungen, Ideen und Materialien können die Lehrkräfte voneinander lernen und gemeinsam Lösungen für Herausforderungen finden. Dafür können beispielsweise regelmäßige Treffen, Arbeitsgruppen oder der Austausch über das Drive per ByCS gefördert werden.
Insgesamt ist die Vorbereitung der Ausstattung von Klassen mit mobilen Geräten ein komplexer Prozess, der schulintern sorgfältig geplant und in Schritten umgesetzt werden muss. Die Entwicklung der medienbezogenen Kompetenzen der Lehrkräfte sowie die Förderung der Kooperation sind dabei zentrale Erfolgsfaktoren.
Quelle:Mebis Magazin
© Bayerisches Realschulnetz 2025