Umweltaktionen an unterfränkischen Realschulen

Im Folgenden sind Kurzfassungen von bislang eingegangenen Berichten und eine Auswahl an Bildern aufgeführt. Weitere Informationen finden Sie auf den Homepages der einzelnen Realschulen.

Die „MB-Schule“ (Jakob-Stoll-Schule, Staatliche Realschule Würzburg I) ging mit gutem Beispiel voran. Der Ministerialbeauftragte Karlheinz Lamprecht und Schulleiter Heinrich Eckl planten gemeinsam mit Silvio van Musscher, dem Fachmitarbeiter für Umwelt und Nachhaltigkeit und der SMV verschiedenste Umweltaktionen. Die 5. Klassen organisierten zusammen mit den Tutoren ein ‚gesundes Frühstück‘ mit regionalen Produkten. Unter dem Motto ‚Rettet die Bienen‘ haben die 7. Klassen für alle Klassen der Schule und die Verwaltung Blumenkästen mit Wildkräutern der Veitshöchheimer Bienenweide angelegt und übergeben. Die 8. Klassen begaben sich nach einer Einführung in die drei Computerräume und haben ihren eigenen ‚ökologischen Fußabdruck‘ selbst bestimmt – jeder hat also erfahren, wie viele ‚Erden‘ (Lebensraum) er bei seinem Lebensstil eigentlich benötigten würde. Alle 9. Klassen durften an diesem Tag die Firma Fischer Entsorgung/Recycling in Heidingsfeld besichtigen um zu erfahren, was eigentlich mit dem sortierten Müll passiert. Es gab Info-Stationen bei denen die Schülerinnen und Schüler im grünen Klassenzimmer spielerisch die Tier- und Pflanzenarten entdecken konnten, angeleitet von Biologielehrerin Heidi Bodinka. Mit der Chemie- und Biologielehrerin Alexandra Becker wurde mit Smoothies und deren Nachhaltigkeit experimentiert und dabei verschiedene analytische Überlegungen angestellt. Den Abschluss bildete eine feierliche Baumpflanzaktion. Die auffallenden und wohlriechenden Blüten des Winterschneeballs ‚Viburnum Dawn‘ (lat. Name), der oft schon im Dezember das Blühen anfängt, sollen die Schülerinnen und Schüler nachhaltig an ihre guten Vorsätze erinnern, die sie am Umwelttag gefasst haben. Als Ehrengast hatte man Sonja Buchberger vom Umwelt- und Planungsausschuss der Stadt Würzburg zu dem Event eingeladen.

Schüler der Wolffskeel-Realschule (Staatliche Realschule Würzburg II) kamen auf die Idee, das „Plogging“ auszuprobieren. Plogging ist eine Trendsportart aus Schweden. Der Begriff „Plogging“ setzt sich aus den Bestandteilen „plocka“ (schwedisch für aufheben) und Jogging zusammen. Es handelt sich um eine Natursportart, bei der man – mit Handschuhen und Abfallbehältnissen ausgestattet – in Bewegung ist und Müll aufhebt. Die Schüler wurden in die Planungen einbezogen, beispielsweise bei der Auswahl der Joggingstrecken. Viele wohnen in der Nähe der Schule und wissen daher, wo der meiste Müll zu finden ist. Wichtig ist der Gedanke, etwas für das Ortsbild zu tun, indem man die nähere Umgebung der Schule reinigt.

Die David Schuster Realschule (Staatliche Realschule Würzburg III) hat sich in Absprache mit der SMV, der Klima und Umwelt AG und der Biologiefachschaft unter Leitung von Frau Stephanie Karges für eine handlungsorientierte Umsetzung entschieden. Inspiriert von internationalen Vorbildern, dem Volksbegehren zur Artenvielfalt in Bayern und Ideen auch von der letztjährigen Landesgartenschau gingen die Schülerinnen und Schüler sehr motiviert ans Werk. Unter dem Schlagwort „seed-bombing“ rückte die mint Gruppe der 5b der durch die aktuellen Umbaumaßnahmen entstandenen Brachfläche im Pausenhof zu Leibe und verwandelte das trostlose Stück unter vollem Körpereinsatz in eine Bienenweide. Der stark verfestigte Boden wurde gelockert, verteilt, gewässert und mit einer Samenmischung speziell für Bienen angesät, damit in Kürze sowohl die Kinder als auch die nützlichen und wichtigen kleinen Insekten sich richtig wohl fühlen können. Damit dieses Ziel auch gelingt stand als „DIY-Projekt“ zusätzlich der Bau von Insektenhotels auf dem Programm, die an den Bäumen auf dem Schulgelände aufgehängt werden, damit die Insekten auch eine Rückzugsmöglichkeit haben.

An der Realschule Dettelbach moderierten die Schülersprecher Matti Eichelmann und Selina Herderich die Veranstaltung. Bei der Einblendung einer rund zehnminütigen Rede Thunbergs war es in der Aula mucksmäuschenstill. Im Anschluss stellten die Schüler und Klassen ihre Beiträge vor. Darunter fanden sich so tolle Aktionen wie das Aufsammeln von Müll, das Anlegen eines insektenfreundlichen Schulgartens, Plastikfasten für eine Woche u.v.m. Bei allen Beiträgen wurde eins besonders deutlich: Den Schülerinnen und Schülern ist nicht egal, wie es um die Umwelt und die Zukunft bestellt ist und sie sind bereit zu handeln!

In Haßfurt waren es die Schüler der Klasse 10b, die die Workshops vorbereiteten. Das geschah im Rahmen des Religionsunterrichts, was einerseits daran liegt, dass ihre Religionslehrerin die Umweltbeauftragte der Schule ist, andererseits daran, dass das Thema Umwelt und Ethik sowieso im Lehrplan der 10. Klassen steht. In den verschiedenen Klassen gab es diverse Bastelaktionen, unter anderem bauten Schüler Vogelhäuschen oder bastelten aus Pappe aus dem Altpapiercontainter der Schule Ziffernblätter für Uhren. Zudem holten die Haßfurter und die Eltmanner Realschüler Nadine Schubert, die Autorin des Bestsellers "Besser leben ohne Plastik" für einen Vortrag ins Haus. In Haßfurt bot sie zudem einen Workshop an, in dem die Schüler lernten, wie sie selbst Seife machen können. Außerdem waren die Haßfurter Schüler klassenweise in verschiedenen Teilen der Stadt, auf dem Schulgelände und auf Spielplätzen unterwegs, um Müll zu sammeln. "Es ist erschreckend, was wir gefunden haben", meint Moritz Kneuer und Valerie Eske ergänzt: "Und wo!" Denn auch weit ab von Straßen und Wegen lag Müll herum. "Die Leute müssen da extra hingelaufen sein, um das wegzuschmeißen." Um 12 Uhr stand dann ein ganzer Anhänger voller Müll zum Abtransport vor der Schule.

In Eltmann hielt neben Nadine Schubert auch Georg Pflaum einen Vortrag. Darin ging es um den "Nutzen der Bienen und der Imkerei." Einige Klassen bekamen eine Führung durch das Wasserwerk. Andere bauten Nistkästen, legten Gemüsebeete an, pflanzten Bäume und säuberten auch die Natur entlang des Mains. Auch über Tetrapack-Upcycling oder Handy-Rohstoffe konnten sich die Jugendlichen informieren und es gab Experimente zu Mikroplastik. Einige Schüler drehten einen Film über Müll im öffentlichen Raum.

In Hösbach führte jede Klasse ein Umweltprojekt durch. Der vorrangig behandelte Themenbereich war „Plastikmüll“, aber auch zu anderen Umweltproblematiken fanden Aktionen statt: Saatbomben selber machen, Frischhaltefolie ohne Plastik herstellen, Insektenhotels bauen, Plastikmüll upcyceln, Flora-Fauna-Habitat Gebiet erkunden, Lippenpflegestift aus natürlichen Zutaten herstellen, Unverpacktladen aufsuchen, Kompostwerk erkunden, Müllvermeidung einüben undKlimapunkte sammeln.

In Miltenberg wählte jede Klasse gemeinsam mit ihrer Klassenleitung etwas aus, das sich mit dem Thema Umweltschutz beschäftigt. Einige Klassen begannen den Tag mit einem gemeinsamen ökologischen Frühstück, bei dem nach Möglichkeit auf Einwegverpackungen aus Plastik verzichtet wurde und beispielsweise selbstgemachte Marmelade, frisch zubereitetes Rührei oder Pfannenkuchen verzehrt wurden. Die Umsetzung des Themas Umweltschutz geschah wirklich auf sehr vielfältige Art und Weise. Manche Klassen wurden beim Upcycling kreativ: Hier wurden Einmachgläser und Konserven zu Windlichtern und Stiftebechern oder auch Flaschen zu Blumenvasen umgestaltet und Geldbeutel, Lesezeichen gebastelt. Die gebastelten Werke werden später auf dem Basar, der bei der Aufführung unserer Theatergruppe stattfindet, verkauft. Der Erlös wird zu einem späteren Zeitpunkt einer Organisation zugutekommen, die sich mit dem Umweltschutz befasst.

 



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